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Der Bahnhof in Lüttich ist in meinen Augen ein architektonisches Meisterwerk. Die Stadt Lüttich heißt in Belgien Liège und der Bahnhof befindet sich etwas außerhalb der Innenstadt, im Stadtteil Guillemins. Aus diesem Grund wird der Bahnhof auch oftmals als Bahnhof Liège-Guillemins genannt. Entworfen wurde er von dem katalanischen Stararchitekten Santiago Calatrava.
Der geschichtliche Hintergrund vom Bahnhof in Lüttich
Mit Beginn der Hochgeschwindigkeitszüge war der Bahnhof den
Anforderungen bald nicht mehr gewachsen. Die Bahnsteige waren zu
schmal, zu stark gekrümmt und noch dazu für die modernen Fernzüge
zu kurz.. Mit dem Anstieg der Passagierströme mangelte es zudem an
Platz und Komfort. Des Weiteren machte er wohl einen
heruntergekommenen Eindruck.
Man Entschloss, dass sich eine
Renovierung des alten Bahnhofes nicht mehr lohne und entschied sich
somit für den Abriss und Neubau des Gebäudes.
In einem internatinalen Wettbewerb suchte man nach einem geeigneten Architekten, der den geplanten Neubau realisieren sollte und die Wahl viel auf den renommierten Architekten Santiago Calatrava. Dieser hatte bereits mehrere Bahnhöfe gestaltet. Zu seinen Bauwerken zählen der neue Teil des Bahnhofs Stadelhofen in Zürich, der Bahnhof von Luzern, der Bahnhof Lyon-Saint-Exupéry, der Bahnhof Oriente in Lissabon (diesen habe ich mir auf meiner Reise durch Portugal angesehen und bin ebenfalls total begeistert) und die neue PATZ-Station in New York.
Obwohl die ersten Planungen des Bahnhofs bereits im Jahr 1996 begannen, wurde der Bahnhof dann erst am 19.09.2009 eröffnet.
Der Bahnhof Liège-Guillemins heute
Der neue Lütticher Bahnhof gilt für die Nationale Gesellschaft der belgischen Eisenbahnen als ein Teilstück der Modernisierung der belgischen Eisenbahnverbindungen. Er sorgt für eine Anbindung Belgiens an das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz zwischen London, Paris, Brüssel, Amsterdam und Köln/Frankfurt. Lt. Wikipedia wird der Bahnhof täglich ca. 500x angefahren und ist somit ein enorm wichtiger Knotenpunkt in der Region Wallonien.
Der Bahnhof in Lüttich ist für eine Durchreise definitiv zu Schade…
Ich muss ja gestehen – als ich den Jahreswechsel in den Niederlanden und Belgien verbrachte stand der Bahnhof in Lüttich gar nicht auf meinem Programm. An meinem letzten Abend in Antwerpen fiel mir dann plötzlich ein, dass ich irgendwann einmal Bilder von einem Bahnhof in Belgien gesehen habe, der mich architektonisch total begeistern hat. Nach kurzer Recherche, wusste ich wieder, wie dieser Bahnhof hieß und stellte erfreut fest, dass ich hierfür nur einen kleinen Umweg nehmen musste. Eigentlich war dann auch nur ein kurzer Stopp von einer Stunde geplant… Aber irgendwie verging die Zeit so schnell, dass ich dann doch viel länger dort war. Es gab einfach zu viele interessante Motive.
Ein weiterer großer Pluspunkt war, dass ich hier ungestört mit Stativ und Graufilter fotografieren konnte. Die Arbeit mit dem Graufilter hat hier den Vorteil, dass alles was sich bewegt auf dem Bild „verschwindet“. Somit sind meine Bilder fast alle ohne Menschen, obwohl der Bahnhof natürlich nicht menschenleer war…
In Deutschland und auch in vielen anderen Ländern, ist das in der Regel so leicht nicht realisierbar. Da benötigt man oftmals eine spezielle Genehmigung und ich vermute, dass die als Hobbyfotograf auch gar nicht so einfach zu bekommen ist…
Was macht den Bahnhof in Lüttich so besonders?
Der Architekt Santiago Calatrava hat den Bahnhof nach dem Motto Bewegung, Kommunikation und Transparenz gestaltet. Der Bahnhof ist sehr weitläufig, hell und offen. Trotz des zugezogenen Himmels ist der Bahnhof lichtdurchflutet. Wie toll mag er wohl bei Sonnenschein aussehen?
Wenn man vor dem Gebäude steht wird das Bahnhofsgebäude von seinem spektakulären 200 Meter langen Kuppel-Dach, das teilweise 40 Meter hoch ist und von 39 Stahlbögen getragen wird, dominiert. Außerdem wird man von dem Schriftzug „Liège Together“ begrüßt.
Das komplette Gebäude ist ein Spiel aus Symmetrie und Linienführung, Ich bin einfach begeistert. Durch die cleane Konstruktion aus weißen Beton, Stahl und Glas ergibt sich eine futuristische Atmosphäre, die ich nachträglich bewusst in der Bildbearbeitung noch mehr hervorhebe.
Welche Motive kann ich dort finden?
Über die großen Freitreppen gelangt man direkt zu den Gleisen. Mittig sind zylindrische Aufzüge aus Glas angebracht und das kuppelförmige Dach schmiegt sich in perfekter Symmetrie sanft über den Bereich der Gleise. Der Anblick ist einfach phänomenal…
Im oberen Bereich dominiert dann die Linienführung der Stahlträger. Auch hier wird die Linienführung durch die Symmetrie noch unterstrichen. Gerade für die Aufnahmen in diesem Bereich war es wirklich schade, dass die Sonne sich nicht blicken lies. Durch den Sonnenschein und einem geschickten Schattenspiel könnte man die abstrakten Formen und Linien wahrscheinlich noch besser zur Geltung bringen.
Von der Plattform aus, kann man mit der Rolltreppe auch in den unteren Bereich des Bahnhofs fahren. Hier befindet sich mehrere Geschäfte und die Treppenaufgänge zu den einzelnen Gleisen. Durch die Glasbausteine im Deckenbereich, die seitlichen Abrundungen an den Aufgängen und teilweise die Bögen die an den Aufgängen angebracht sind herrscht auch hier eine futuristische Atmosphäre. Die Auswahl an geeigneten Fotomotiven ist unendlich.
Mein Fazit zum Besuch des Bahnhofs in Lüttich
Der Abstecher hat sich definitiv gelohnt. Es ist eine sehr schöne Bilderreihe entstanden. Besonders toll fand ich es, dass man hier auch tatsächlich mit Stativ fotografieren konnte ohne Probleme zu bekommen. Perfekt wäre natürlich ein Besuch bei Sonnenschein gewesen, aber wie heißt es so schön – man kann nicht alles haben. 🙂 Als Hobbyfotograf, der sich für architektonisch interessante Gebäude interessiert, kommst du ganz bestimmt auf deine Kosten. Es gibt unzählig viele Motive… Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Wenn ich eines Tages wieder nach Lüttich komme…
- … würde ich einen sonnigen Tag wählen, um ein besseres Schattenspiel zu erhalten.
- … würde ich mir noch mehr Zeit nehmen und mit unterschiedlichen Objektiven fotografieren. Den Einsatz eines Fisheye-Objektivs stelle ich mir hier zum Beispiel sehr interessant vor.
- … würde ich auch Nachtaufnahmen machen. Den Bildern nach, die ich schon gesehen habe, muss der Bahnhof auch Nachts ganz toll beleuchtet sein…
Wie hat dir mein Beitrag über den Bahnhof in Lüttich gefallen?
Ich freue mich auf deinen Kommentar.
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