Hornissen im Flug fotografieren bei Wolfgang Korazija

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Hornissen oder auch andere Insekten im Flug zu fotografieren ist eigentlich eine ziemlich schwierige Angelegenheit. Die kleinen Insekten sind nämlich wahnsinnig schnell unterwegs. Mein Fotofreund Wolfgang Korazija hat sich auf das Fotografieren von Hornissen und Wespen spezialisiert und mithilfe eines Aufbaus die Fotografie der Hornissen stark vereinfacht. Mit diesem Aufbau macht er regelmäßig atemberaubende Aufnahmen von Hornissen im Flug. Vor kurzem hatte er mich zu sich eingeladen und mich einmal an den Auslöser gelassen und ich konnte bombastische Aufnahmen machen.

Der Aufbau um Hornissen im Flug zu fotografieren von Wolfgang Korazija

Jetzt fragst du dich wahrscheinlich, wie man durch einen Aufbau Hornissen oder auch Wespen einfacher im Flug fotografieren kann. Das erkläre ich dir im nachfolgenden Abschnitt. Aber erst einmal zeige ich dir ein Bild mit Markierungen der einzelnen wichtigen Elemente des Aufbaus.

1. Ein mit Bienenfutter bestückter Kasten

Der Kasten den du hier siehst, ist zu zwei Seiten offen. Auf der einen Seite ist die Kamera in der Öffnung angebracht, auf der anderen Seite fliegen die Hornissen oder Wespen in den Kasten hinein. In diesem Kasten hat er ein Schälchen mit Bienenfutter aufgestellt um die Insekten anzulocken. Sie kommen nur über diese eine Öffnung an das Bienenfutter und beim Einflug kann man sie dann fotografieren. Die Öffnung die als Einflugschneise dient ist eigentlich rund, wie du auf dem Bild sehen kannst. Über ein Schiebeelement wurde die runde Öffnung nochmal halbiert, sodass nur ein Halbkreis zur Verfügung ist. Dies minimiert den Einflugbereich nochmal so, dass sich die Hornisse auch im Aufnahmebereich der Kamera befindet.

2. Die Kamera mit Blitzen

Auf der Rückseite des Kastens ist wie bereits erwähnt die Kamera angebracht. Das Objektiv wird durch eine weitere Öffnung des Kastens geschoben und im richtigen Winkel angebracht. Des Weiteren sorgen zwei Blitze für das nötige Licht. Wolfgang Korazija verwendet hierbei die Kamera Nikon D750* und das 150 mm Makroobjektiv von Sigma*. Die Kamera wird manuell so fokussiert, dass der Schärfebereich genau in der gegenüberliegenden Öffnung – der Einflugschneise – liegt. Hierzu hält er einen Maßstab direkt vor die Öffnung und fokussiert so, dass dieser scharf ist. Ausgelöst wird mittels Fernauslöser, sobald eine Wespe oder Hornisse in den Kasten fliegt. Hierbei muss man den Moment abpassen, an dem das Insekt sich genau im Schärfebereich der Fokussierung befindet, was gar nicht so einfach ist.

Die Belichtungseinstellungen der Kamera sind folgende:

• 1/200 Sek.: Diese Zeit reicht aus, da ja zusätzlich mit Blitz fotografiert wird.
• Blende 22: Die geschlossene Blende wird benötigt, um die Hornisse so scharf wie nur möglich abzubilden. In der Makrofotografie hat man immer nur einen geringen Schärfebereich und das schließen der Blende vergrößert ihn.
• ISO 500: Bei diesem ISO-Wert entsteht noch kein Rauschen, man bekommt jedoch die notwendige Helligkeit ins Bild.

3. und 4. Das Bokeh des Bildes

Die Nummerierung 3. und 4. fasse ich in einem Abschnitt zusammen. Der Blumenstrauß im Hintergrund sorgt für das Bokeh des Bildes. Des Weiteren werden dafür zusätzliche Blitze benötigt um den Hintergrund entsprechend aufzuhellen. Hierbei wird ein Blitz hinter den Blumenstrauß montiert und zwei Blitze beleuchten diesen von vorne. Es ist dabei gar nicht so einfach, ein schönes Bokeh zu bekommen. Wir haben den Blumenstrauß immer wieder gedreht und gewendet, bis es gepasst hat.

5. Der Laptop zur Kontrolle der Bilder

Die Kamera ist direkt mit dem Laptop verbunden und auf diesem kann man unmittelbar nach der Aufnahme die Bilder überprüfen und die unscharfen löschen. Trotz dieses aufwendigen Aufbaus zum Fotografieren von Hornissen hat man viele unscharfe Bilder. Es ist schwierig, genau den richtigen Moment abzupassen, an dem die Hornisse genau im Fokusbereich liegt. Bei 500 Aufnahmen hat man vielleicht 5 gute Bilder dabei.

Was macht den Aufbau zum Hornissen Fotografieren von Wolfgang Korazija so besonders?

Insekten im Flug zu fotografieren ist eine wirklich schwierige Sache. Ich habe das in der Vergangenheit auch schon öfters versucht und teilweise erfolgreich hinbekommen. Dennoch erwischt man die Insekten im Regelfall dann nicht von vorne, sondern nur von der Seite. Durch diesen genialen Aufbau von Wolfgang Korazija hat man jedoch die Möglichkeit, die Kleinen wirklich frontal fotografieren zu können. Des Weiteren macht es auch unglaublich viel Spaß am Auslöser zu sitzen und zu warten, bis die nächste Hornisse im Anflug ist.

Fazit zu meinem Hornissen-Shooting bei Wolfgang Korazija:

Ich hatte einen wirklich wunderschönen Nachmittag bei Wolfgang Korazija und viel dazu gelernt. Die Makrofotografie macht mir riesige Freude, auch wenn es bei mir momentan durch das Reisen etwas in den Hintergrund gerückt ist. Bei Wolfgang hatte ich nun die Gelegenheit richtig bombastische Aufnahmen zu machen. Leider konnte ich meine eigene Kamera (Sony A7 RII*) nicht verwenden, da sie mit den Blitzen nicht kompatibel war. Deshalb sind die Aufnahmen komplett mit der Ausstattung von Wolfgang Korazija entstanden. Dies war vielleicht auch sogar von Vorteil, denn beim Einstellen der Kamera habe ich bereits festgestellt, dass mit meinem Makroobjektiv von Tamron 90mm* das Bokeh nicht so schön wird, wie mit Wolfgangs Makroobjektiv von Sigma 150mm*. Ich bin wirklich Dankbar, dass ich diese wundervollen Aufnahmen machen konnte und freue mich schon auf eine Wiederholung.

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