Sternfotografie an der Laguna Toncek, Bariloche / Argentinien

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In der Sternfotografie habe auch ich noch nicht so viel Erfahrung. Aufgrund von der relativ hohen Lichtverschmutzung ist in Deutschland schwierig gute Orte zu finden, an denen man die Sterne fotografieren kann. Durch die Lichtverschmutzung sind nicht so viele Sterne sichtbar. Dies erschwert es, gute Aufnahmen vom Nachthimmel zu machen. Da ich wusste, dass die Lichtverschmutzung in Patagonien viel geringer ist, musste ich das natürlich ausnutzen. In meinem letzten Artikel hast du bereits erfahren, dass ich ein zweites Mal zum Refugio Frey und der Laguna Toncek aufgebrochen bin, um dort Nachtaufnahmen von dieser Traumkulisse zu machen.

Fällt die Sternfotografie buchstäblich ins Wasser?

Als ich dann oben am Refugio Frey und der Laguna Toncek angekommen bin, wurde ich von heftigem und kaltem Wind begrüßt. Somit bin ich erst einmal in wärmere Kleidung geschlüpft. Bis zum Sonnenuntergang und der Nacht war noch etwas Zeit. Daher habe ich diese genutzt um mich im Refugio aufzuwärmen, eine Tasse Tee zu trinken und mich vom Aufstieg zu erholen. Vom Refugio aus, hatte ich einen wunderbaren Blick über die Laguna Toncek. Hierbei konnte ich beobachten, dass der Wind immer mehr Wolken mit sich bringt. Je näher der Sonnenuntergang rückt, desto bedeckter ist der Himmel mit grauen Wolken… Ich ahnte schon das schlimmste – war der Aufstieg umsonst? Werde ich die Sterne heute Abend / Nacht zu Gesicht bekommen?

Anstelle einen Sonnenuntergangs gibt es heute nur graue Wolken bei eiskaltem Wind zu sehen…

Als ich wieder vor die Tür des Refugios trete, werde ich wiederum von eiskaltem Wind begrüßt. Der komplette Himmel ist mit dicken grauen Wolken bedeckt und es nieselt. Obwohl ich eine Leggins, darüber eine Trekkinghose und T-Shirt, Fleece-Jacke und darüber eine Daunenjacke trage bin ich innerhalb von wenigen Minuten komplett durchgefroren. Sogar meine Finger waren steif vor Kälte. Während ich tagsüber noch mit T-Shirt und kurzer Hose unterwegs war, friere ich nun trotz der warmen Kleidung. Und natürlich macht sich Enttäuschung breit… Es sieht wirklich so aus, als wäre ich den langen Weg von 12 Kilometern umsonst angetreten. Wenn die Wolken so bleiben, werde ich keinen einzigen Stern zu sehen bekommen. Des Weiteren bin ich hundemüde und kann mich kaum wachhalten. Ich war bereits seit um 6 Uhr wach und hatte am Morgen bereits das Frühstück im Hostel vorbereitet, danach habe ich meine Sachen für die Trekkingtour zusammengesucht und bin gestartet. Daher beschließe ich mich erst einmal schlafen zu legen und mein Glück mit der Sternfotografie in der Nacht zu versuchen…

Ich wache um 3 Uhr morgens auf, packe meine Fotoausrüstung um zu sehen, ob ich nun mehr Glück mit meinen Nachtaufnahmen habe

Als ich um 3 Uhr aufwache bin ich ziemlich müde und gespannt, ob ich den Sternenhimmel nun zu Gesicht bekomme. Ich trete vor die Tür des Refugios und ist es immer noch unglaublich windig, aber die Wolken sind weitgehend verschwunden. Nur ein paar einzelne Wolken sind am Himmel zu sehen und am Himmel leuchten unzählig viele Sterne um die Wette. In diesem Moment bin ich so glücklich, dass ich mein Vorhaben den Sternenhimmel an der Laguna Toncek zu fotografiern umsetzen kann.

Sternfotografie bei eiskaltem und starkem Wind

Bewaffnet mit meiner Sony A7 RII*, dem Tokina 11-16 mm* und meinem Reisestativ* mache ich mich auf den Weg zu den Fotospots, die ich vorher ausfindig gemacht habe. Natürlich benötige ich hier eine Taschenlampe, weil es außer den unzähligen Sternen am patagonischen Nachthimmel stockfinster ist und ich durch eine unebene und steinige Landschaft laufe. Der eiskalte Wind bläst durch meine Kleidung und ich friere, aber in diesem Moment ist mir das egal. Ich denke nur an die wunderbaren Nachtaufnahmen, die nun entstehen werden. Aufgrund des starken Windes war es trotz des Reisestativs etwas schwierig, dass die Bilder nicht verwackeln. Während der Belichtungszeit von 30 Sekunden vergrabe ich meine Hände in den Jackentaschen, ein kläglicher Versuch diese wenigstens ein bisschen zu wärmen.

Welche Einstellungen habe ich für die Sternfotografie verwendet?

Fotografiert habe ich mit meiner Sony A7 RII* und dem Tokina 11-16mm* (inkl. Adapter von Sigma*). Da diese Linse eigentlich für APSC-Kameras und nicht für Vollformat ausgelegt ist, kann ich diese nur bei einer Brenntweite von 16mm verwenden, da ich ansonsten unschöne dunkle Ränder habe. Das Objektiv hat aber den großen Vorteil, dass es eine Blende von 2,8mm hat und somit perfekt für Sternfotografie geeignet ist. Bei meinen letzten Recherchen habe ich nichts vergleichbares für Sony NEX Anschluss gefunden. Des Weiteren bin ich bei diesem Objektiv von der Schärfe total überzeugt. Meine Bilder sind alle bei der Blende 2,8 und einer Belichtungszeit von 30 Sekunden entstanden. Beim ISO Wert musste ich etwas ausprobieren und am besten bin ich im Bereich von 2500 / 3200 gefahren. Durch diesen ISO Wert habe ich sowohl Strukturen als auch Farbe in den einzigartigen Felsformationen erhalten. Hätte ich den ISO Wert bei 100 belassen, wäre dieser Bereich wahrscheinlich einfach schwarz gewesen. Aufgrund der Entfernung war es auch nicht möglich, die Gipfel mit der Taschenlampe anzustrahlen.

Fazit zur Sternfotografie an der Laguna Toncek:

Natürlich hätte ich mir bessere / angenehmere Bedingungen dafür gewünscht, aber das kann man sich nicht immer aussuchen. Aufgrund der Kälte und des Windes hatte ich danach etwas mit einer Erkältung und über eine längere Zeit mit meinen Nebenhöhlen zu kämpfen. Aber für diese unglaublichen Aufnahmen war es das definitv Wert. Ich glaube, ich habe noch nie so einen beeindruckenden Sternenhimmel wie in dieser Nacht gesehen. Solltest du eines Tages nach Patagonien reisen, kann ich dir nur empfehlen mindestens eine Nacht in den Bergen zu übernachten um dieses phänomenale Naturschauspiel zu sehen. Um den Neumond herum siehst du übrigens mehr Sterne, da auch die Lichtverschmutzung des Mondes dazu beiträgt, dass weniger Sterne am Himmel zu sehen sind.

Wo hast du den schönsten Sternenhimmel gesehen? Hattest du schon einmal die Möglichkeit, die Sterne an einem Ort mit geringer Lichtverschmutzung zu sehen?

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