Erfahrungsbericht zum Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen

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In meinem heutigen Blogbeitrag zeige ich dir meine Etappen auf dem Jakobsweg Camino Portugues de la Costa. Wie du wahrscheinlich mitbekommen hast, bin ich den Camino Portugues de la Costa letztes Jahr im Juni gelaufen. Für die komplette Strecke von Porto bis Santiago de Compostela habe ich 13 Tage gebraucht.

Dieses Bild zeigt Jennifer Alka beim Pilgern auf dem Jakobsweg Camino Portugues de la Costa von Porto / Portugal bis Santiago de Composta / Spanien.
Erfahrungsbericht zum Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen

Fakten Camino Portugues:

Seit Jahren erfreut sich der Camino Portugues mit Start in Porto zweifellos großer Beliebtheit als einer der bekanntesten Jakobswege – nicht nur bei Anfängern. Mittlerweile wählt etwa jeder vierte Jakobswegpilger diesen Weg, um die Pilgerhauptstadt Santiago de Compostela zu erreichen, und die Tendenz ist steigend. Doch was sind die Gründe für diese wachsende Popularität?

  • Zweitbeliebtester Jakobsweg
  • Ca. 15 % aller Pilger wählen diesen Weg
  • Inlandsroute 240 Kilometer / Küstenroute 280 Kilometer Länge bei Start in Porto
  • Durchquert 2 Länder: Portugal & Spanien
  • Ideale Reisezeit: Frühjahr bis Herbst
  • Reisedauer: ca. 2 Wochen

Warum habe ich mich für den Camino Portugues an der Küste entschieden?

Ich träume schon lange davon den Jakobsweg zu gehen. Am liebsten würde ich sogar einmal die komplette Strecke von meinen Heimatort, durch Frankreich und Spanien bis nach Santiago de Compostela gehen. Das wäre ein richtig tolles Abenteuer. Da ich im Jahr 2023 aber nur ca. 2 Wochen Zeit hatte, habe ich mich für den beliebten Camino Portugues entschieden. Beim portugisischem Jakobsweg gibt es von Porto aus 2 beliebte Varianten. Den Küstenweg (Camino Portugues de la Costa und den Camino Portugues central im Landesinneren.

Da ich das Meer so liebe und auch vermisst habe, habe ich mich für den Küstenweg entschieden und wurde landschaftlich nicht enttäuscht. Die Strecke war einfach traumhaft schön.

Wie habe ich meine Etappen auf dem Jakobsweg Camino Portugues de la Costa geplant?

Ich habe meine Etappenplanung komplett über die Website Gronze.com gemacht. Dort habe ich die Etappenplanung zum Camino Portugues de la Cost ausgewählt und mich davon inspirieren lassen. Teilweise habe ich die Vorschläge der Etappen übernommen und teilweise angepasst. Die vorgeschlagenen Etappen findest du hier. Etappen auf dem Camino Portugues de la Costa

Informationen und Reiseführer zum Portugiesischen Jakobsweg:

Wenn du dich jedoch sicherer fühlst, wenn du ein bisschen mehr Informationen vorliegen hast und auch nachlesen kannst, kann ich dir nachfolgende Reiseführer zum Jakobsweg von Porto nach Santiago de Compostela empfehlen:

Portugal Spanien: Jakobsweg Caminho Português von Porto nach Santiago und Finisterre (Outdoor Pilgerführer)*

Jakobsweg – Caminho Português: Von Porto nach Santiago de Compostela mit Küstenvariante. 11 Etappen mit GPS-Tracks (Rother Wanderführer)*

KOMPASS Wanderführer Jakobsweg Portugal Spanien, 60 Touren: mit Extra-Tourenkarte Maßstab 1:50.000, GPX-Daten zum Download Taschenbuch – Gefaltete Karte

Pilgertagebuch: zum eintragen von bis zu 40 Etappen auf deiner Pilgertour (inkl. Packliste, Internationale Notrufnummern, Bugetplaner, Unterkünfte uvm.)

Meine Etappen auf dem Jakobsweg Camino Portugues de la Costa

Nachfolgend führe ich meine einzelnen Tagesetappen auf:

Anreise nach Porto

Ich bin nach Porto geflogen und habe erst einmal einen gemütlichen Tag in der Stadt verbracht. Ich liebe diese Stadt und wollte sie vor meinem Jakobsweg einfach noch ein bisschen genießen. Außerdem konnte ich mir so schon in Ruhe den Pilgerausweis in der Kathedrale von Porto holen und war hierbei nicht an deren Öffnungszeiten gebunden…

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1. Etappe auf dem Jakobsweg Camino Portugues de la Costa – Von der Kathedrale in Porto bis Labruge

Meine Aufzeichnung der Strecke habe ich an der Kathedrale von Porto gestartet. Dies ist der offizielle Startpunkt vom portugiesischen Jakobsweg.

Streckenkurzbeschreibung: Jakosbweg / Küstenweg von Porto bis Labruge

  • Entfernung: ca. 26,2 km
  • Höhenmeter: hoch 130 m / runter 160 m
  • Schwierigkeit: Es handelt sich um eine lange Wanderung bei der jedoch nur wenige Höhenmeter zu überwinden sind, da sie weitgehend an der Küste entlangführt.
  • Kennzeichnung des Weges: Teilweise sind es nur wenige Jakobsmuscheln die darauf hinweisen, dass man auf dem richtigen Weg ist. Da man hier aber fast nur an der Küste entlanglaufen muss, kann man sich fast nicht verlaufen.
  • Routenvorschlag auf Komoot: hier

Camino Portugues – Der Küstenweg raus aus Porto

Von der Kathedrale in Porto führt der Jakobsweg durch viele malerische schmale Gassen hinunter zum Rio Douro. Du kommst dann in der Nähe der berühmten Brücke Ponte Luiz 1 heraus und kannst diese noch einmal bestaunen. An der Promenade am Fluss Rio Douro hälst du dich dann rechts und gehst immer am Fluss entlang in Richtung Meer. Du kannst diesen Abschnitt auch überspringen indem du die Straßenbahn Linie 1 in Richtung Passeio Alegre nimmst. Ich wollte jedoch die komplette Strecke laufen…

Dieses Bild zeigt eine Brücke auf dem Weg raus aus Porto
Erfahrungsbericht zum Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen
Dieses Bild zeigt Jennifer Alka mit dem italienischen Pilger Pino
Erste Pilgerbekanntschaft – Pino aus Italien

Jakobsweg – Es geht nur langsam voran – Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen

Nach ca. 6,5 Kilometern mündet der Rio Douro ins Meer und du bist endlich an der Küste angekommen. Ich habe mich so sehr gefreut das Meer zu sehen. Die Strecke raus aus Porto zieht sich schon ein bisschen und ich habe ehrlich gesagt immer wieder auf meine Kilometer geschaut und mir gedacht – „Oh mein Gott, ich hab heute noch soooo viel zu laufen und erst einen kleinen Bruchteil geschafft…“ Bei mir kam es auf dem kompletten Jakobsweg immer wieder vor, dass ich mich dem Ende der Tages-Ettape herbei gesehnt habe… Oftmals wegen der schmerzenden Füße und der Blasen. Aber darauf werde ich bei meinen weiteren Tagesetappen jeweils noch einmal genauer eingehen…

Dieses Bild zeigt Jennifer Alka beim Mate trinken am Strand
Angekommen am Meer und ich genieße erst einmal einen Mate

Angekommen an der Küste – Die erste Tagesetappe vom Jakobsweg in Portugal

Nachdem ich dann an der Küste angekommen bin habe ich mir erstmals ein schönes Plätzchen am Strand gesucht und gemütlich meinen Mate getrunken. Auch wenn meine Mate-Ausrüstung mein Gewicht erhöht hat, das ich zu tragen habe, habe ich das gerne in Kauf genommen. Ich habe es wirklich genossen mir irgendwo in der Natur ein schönes Plätzchen zu suchen, in Ruhe meinen Mate zu trinken und die Aussicht zu genießen.

Nach meiner Pause führte der Jakobsweg erst einmal weiter am Strand entlang bis ich in Matosinhos angekommen bin.

Matosinhos und Leca da Palmeira – Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen

In Matosinhos und Leca da Palmeira gibt es Essensmöglichkeiten, jedoch hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch keinen Hunger. Die beiden Städte sind durch eine Brücke getrennt und der Weg ist gut ausgeschildert. Danach geht der Jakobsweg weiter über Holzstege am Meer entlang. Diese Etappe vom Küstenweg ist wirklich malerisch. Erwähnenswert ist auch die Capela da Boa Nova. Sie war leider nicht geöffnet, aber von hier hat man eine wunderbare Aussicht.

Dieses Bild zeigt die  Capela da Boa Nova bei meiner ersten Etappe auf dem Camino Portugues de la Costa
Die Capela da Boa Nova auf dem portugiesischen Küstenweg

Günstiges Mittagessen – Meine erste Etappe auf dem Jakobsweg

Der Jakobsweg macht hungrig und da ich bereits ca. 18 km zurück gelegt habe, wurde es Zeit für das Mittagessen. Hier hatte ich wirklich Glück, dass ich ein Restaurant mit einem Tagesmenü für 10 Euro gefunden habe und 0,5 Liter Wein waren sogar inklusive… Es gab frittierte Calamaries mit Pommes und es war sehr lecker.

Hier findest du das Restaurant, wenn du auch ein günstiges Essen für die erste Tagesetappe auf dem Jakobsweg Camino Portugues de la Costa suchst.

Dieses Bild zeigt mein Mittagessen auf dem 1. Tag vom Jakobsweg. Frittierte Kalamaries mit Pommes
Mein heutiges MIttagessen ist das Tagesmenü

Beschwingt nach Wein geht es weiter auf dem Jakobsweg bis zum Etappenziel Labruge…

Oh la la, ich muss gestehen nach dem halben Liter Wein zum Mittagessen war ich doch etwas beschwipst. Aber zurück gehen lassen wollte ich ihn nun mal auch nicht, das wäre ja schade gewesen. Beschwingt vom guten Essen und den Wein trat ich nun also die letzten 8 Kilometer bis zum heutigen Etappen-Ziel Labruge an. Die Landschaft war traumhaft schön. Oftmals führten Holzstege weiter direkt an der Küste entlang, ich genoss das Rauschen des Meeres und den schönen Anblick der Landschaft. Nur das letzte Stück zur Herberge in Labruge hat sich dann etwas gezogen…

Dieses Bild zeigt meine 1. Etappe auf dem portugiesischen Küstenweg
Holzstege führen am malerischen Strand entlang

Unterkunft: Albergue São Tiago de Labruge
Kosten: 10 Euro
Keine Reservierung

Fazit zum ersten Tag auf dem Jakobsweg – Camino Portugues de la Costa:

Ich war glücklich und total erschöpft, als ich in der Pilgerherberge in Labruge ankam. Mit dem Weg am Morgen vom Hostel zur Kathedrale bin ich über 28 Kilometer gelaufen und das mit Gepäck. Das ist man absolut nicht gewohnt und mir tat alles weh. Den Abend habe ich dann ruhig ausklingen lassen, war nur noch kurz was Essen und bin dann bald ins Bett… Jedoch hatte ich mich so verausgabt, dass mir alles weh tat und ich vor Schmerzen kaum schlafen konnte… Dennoch war ich stolz, dass ich meine erste Etappe erfolgreich gemeistert habe…

2. Etappe auf dem Jakobsweg Camino Portugues de la Costa – Von Labruge bis Agucadoura

Die Schmerzen am ganzen Körper haben mich kaum schlafen lassen und bereits um 6 herrschte Aufbruchsstimmung in der Herberge… Nicht wirklich fit starte ich auf in die 2. Erappe auf meinem Jakobsweg von Porto bis Santiago de Compostela…

Des Weiteren habe ich erschrocken festgestellt, dass mein Paar Socken, dass ich zum Trocknen aufgehängt hatte nicht mehr da waren. Irgendwer hatte sie wohl verwechselt und ich hatte nun nur noch ein Paar gute Wandersocken und ein Ersatzpaar, dass aber keine Wandersocken waren… Meine Stimmung war nicht so gut als ich gestartet bin…

Streckenkurzbeschreibung: Jakosbweg / Küstenweg von Labruge bis Agucadoura

  • Entfernung: ca. 23 km
  • Höhenmeter: hoch 100 m / runter 130 m
  • Schwierigkeit: Es handelt sich um eine lange Wanderung bei der jedoch nur wenige Höhenmeter zu überwinden sind, da sie weitgehend an der Küste entlangführt.
  • Kennzeichnung des Weges: Teilweise sind es nur wenige Jakobsmuscheln die darauf hinweisen, dass man auf dem richtigen Weg ist. Da man hier aber fast nur an der Küste entlanglaufen muss, kann man sich fast nicht verlaufen.
  • Routenvorschlag auf Komoot: hier

Die schlechte Laune hielt nicht lange an – eine Traumlandschaft erwartet mich

Meine schlechte Stimmung hielt jedoch nicht lange an… Denn sobald ich wieder auf dem Küstenweg war führte er auf Holzstegen durch eine traumhafte Landschaft. Stränge umsäumt mit grünem Pflanzen und weiße Strände durchzogen mit dekorativen Felsformationen… Ich kam aus dem Staunen kaum noch heraus. Machte unzählige Videos und Fotos und konnte mich gar nicht an den Stränden entlang des Jakobswegs sattsehen…

Dieses Bild zeigt einen schönen Aussichtspunkt auf der 2. Etappe des Jakobswegs Camino Portugues de la Costa von Porto bis Santiago de Compostela
Was für eine schöne Aussicht

Toller Aussichtspunkt auf der 2. Etappe des Jakobswegs von Porto bis Santiago de Compostela

Von dieser bombastischen Aussicht war ich einfach nur geflasht… Die Schönheit der Natur, mit der tollen Lichtstimmung am Morgen ließen mich wirklich staunen…

Dieses Bild zeigt die Holzstege auf dem portugiesischen Jakobsweg von Porto bis Santiago de Compostela
In der 2. Etappe des Camino Portugues de la Coste führt ein großer Teil über Holzstege am Strand entlang

Vila do Conde und Póvoa de Varzim – Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen

Nach diesem wunderschönen Abschnitt in der Natur ging es zurück in die Zivilisation. Als erstes passierte ich Vila do Conde. Dort war ein toller Markt mit regionalem Obst und Gemüse. Zu dieser Zeit war ich mit zwei anderen Pilgern – Rado und Heidi unterwegs und wir machten eine kurze Pause beim Markt und genossen das bunte Treiben.

Danach ging es weiter nach Póvoa de Varzim. In diesem Ort ging es wieder an der Küste entlang und so langsam machten sich meine schmerzenden Beine und Füße bemerkbar. Außerdem hatte ich Hunger und so trennten sich unsere Wege wieder. Die anderen beiden wollten weiter und ich eine Mittagspaus in Póvoa de Varzim machen. Immerhin bin ich an diesem Tag auch bereits wieder ca. 15,5 km gelaufen. Zum Mittagessen gab es einen Hamburger in der berühmten portugiesischen Sauce Francesinha und dazu Pommes.

Dieses Bild zeigt einen Hamburger mit der typischen Sauce Francesinha in Portugal
Hamburger mit Sauce Francesinha

Die letzten Kilometer bis zum Etappen-Ziel gingen eher schleppend voran

Meine Füße und Beine schmerzten. Wie ich später feststellen sollte, hatte ich mir die ersten Blasen gelaufen und die letzten Kilometer waren wirklich hart. Nur langsam schleppte ich mich vorwärts und irgendwann hatte ich Glück und traf auf 2 weitere nette Pilgerinnen, denen ich mich dann angeschlossen hatte. Maibrit – eine Dänin – und Diana – ebenfalls Deutsche – hatten das gleiche Etappenziel wie ich und wir gingen den Rest gemeinsam. Die Unterhaltung mit den beiden tat mir total gut und ich konnte meine Schmerzen ein bisschen vergessen.

Dieses Bild zeigt Jennifer Alka mit zwei Pilgerinnen
Diana, Maibrit und ich
Dieses Bild zeigt Jennifer Alka am Strand auf dem 2. Tag des portugiesischen Jakobswegs
Abkühlung am Strand

Angekommen in Agucadoura

Die Pilgerherberge lag direkt am Strand und so beschlossen wir uns nach dem anstrengenden Tag eine Abkühlung im Meer zu gönnen. Die Wellen waren aber riesig und die Strömung enorm, sodass wir nicht weit ins Wasser gegangen sind. Trotzdem war es schön, nach dem anstrengenden Weg am Strand zu entspannen.

In der Unterkunft lernten wir dann noch weitere Pilger kennen und wir beschlossen es uns heute Abend gutgehen zu lassen. Wir sind zu 6 ins benachbarte Fischrestaurant gegangen und haben die Speisekarte rauf und runter bestellt und alles geteilt. So konnten wir viele Leckereien probieren und hatten einen wunderbaren Abend.

Unterkunft: Albergue de Aguçadoura
Kosten: 15 Euro
Keine Reservierung

Dieses Bild zeigt eine große Blase am Fuß am Ende des 2. Tages auf dem Jakobsweg
Die ersten Blasen sind schon da…

Fazit zur 2. Etappe auf dem portugiesischen Jakobsweg von Porto bis Santiago de Compostela:

Es war ein Tag mit Höhen und Tiefen und wieder war ich Stolz mein Etappenziel gemeistert zu haben. Ich bin an meine körperlichen Grenzen gekommen und habe mein Tagesziel auf dem Jakobsweg dennoch erreicht. Die Krönung des Tages war neben der Abkühlung im Wasser natürlich das gemeinsame Abendessen in lustiger Runde mit den anderen Pilgern. Es ist auf dem Jakobsweg sehr einfach nette Menschen zu lernen und diese Gruppe an tollen Menschen wird mich auch noch einige Zeit auf dem Jakobsweg begleiten. Ein absolutes Highlight war aber auch der Strandabschnitt am Morgen – es war eines der schönsten Wegabschnitte auf dem portugiesischen Küstenweg für mich.

Dieses Bild ist beim Abendessen auf dem Jakobsweg entstanden. Eine lustige Runde aus mehreren Pilgern
Abendessen in toller Runde

3. Etappe auf dem Jakobsweg Camino Portugues de la Costa – Von Agucadoura bis Castelo do Neiva

In dieser Nacht habe ich wunderbar geschlafen und als ich gegen 8 Uhr aufgewacht bin, waren alle anderen schon weg. Ich fühlte mich super erholt und auch die Behandlung meiner Blasen hat geholfen. Dass Wasser war durch die Fadentechnik komplett abgeflossen und meine Füße waren fit für einen weiteren Tag auf dem Jakobsweg…

Streckenkurzbeschreibung: Jakosbweg / Küstenweg von Agucadoura bis Castelo do Neiva

  • Entfernung: ca. 26,5 km
  • Höhenmeter: hoch 180 m / runter 110 m
  • Schwierigkeit: Es handelt sich um eine lange Wanderung bei der jedoch nur wenige Höhenmeter zu überwinden sind, da sie weitgehend an der Küste entlangführt.
  • Kennzeichnung des Weges: Da ich meiner Route des Camino Portugues Litoral in der App gefolgt bin und der Weg plötzlich aufgehört hat, haben wir uns etwas verlaufen. Wenn man auf dem gekennzeichneten Jakobsweg bleibt, ist die Wegmarkierung mit Jakobsmuscheln wahrscheinlich gut.
  • Routenvorschlag auf Komoot: hier
Dieses Bild zeigt Jennifer Alka beim Mate trinken auf dem Jakobsweg von Porto bis Santiago de Compostela
Matepause am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen…

Matepause kurz nach dem Start auf dem Küstenweg

Obwohl ich so spät gestartet bin, habe ich direkt am Anfang der Etappe des heutigen Jakobswegs eine Matepause eingelegt. Ich habe mich auf einer Mauer niedergelassen und die Aussicht über den Strand genossen. Es war der perfekte Platz für eine Pause…

Der Weg bis Esposende – Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen

Nach meiner Pause setzte ich meinen Weg in Richtung Esposende fort. Am Anfang ging es meist auf Holzstegen an der Küste entlang. Danach führte mich der Weg ins Landesinnere. Es ging vorbei an Apulia und Fao und ich war immer noch alleine unterwegs. Es war schön, den Jakobsweg in meinem eigenen Tempo zu gehen. Ein Stück weit hat mich ein süßer Hund begleitet, der vor mir herlief… Bei Esposende habe ich dann die anderen eingeholt. Erst traf ich auf Diana und Maibrit und kurz darauf auch auf Jürgen und Birgit. Wir beschlossen unseren Weg gemeinsam fortzusetzen…

Dieses Bild zeigt die Holzstege auf dem portugiesischen Jakobsweg
Die Holzstege auf dem Küstenweg von Porto bis Santiago de Compostela
Dieses Bild zeigt Pilger auf dem portugiesischen Jakobsweg
Die Pilger vom Vorabend sind wieder vereint…

Verloren auf dem Jakobsweg… – Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen

Dieses Bild zeigt Pilger am Strand auf dem Camino Portugues de la Costa
Lost auf dem Jakobsweg

Ich hatte mir vorab die Komoot-Route des Camino Portugues Litoral herunter geladen, da ich Angst hatte auf dem Weg verloren zu gehen. Lustigerweise sind wir gerade aufgrund dieser Route verloren gegangen. Denn plötzlich standen wir an einem Strand und die Karte zeigte, dass wir dort durch einen Fluss müssen. Wir waren etwas ratlos und haben lange Diskutiert, ob wir weitergehen oder umdrehen sollen. Letztendlich haben wir beschlossen es zu versuchen und es wurde ein kleines Abenteuer. Wir mussten zwar keinen Fluss überqueren aber der Weg hatte plötzlich ein Ende. Wir schlugen uns durch nicht vorhandene Wege weiter und versuchten zurück auf den Weg zu kommen…

Jeder von uns war ein bisschen ratlos. Die App sagte wir sollen entlang der Küste weiter gehen, aber es gab keine Markierungen. Wir sprachen Einheimische an und diese sagten uns, der Weg verliefe weiter im Landesinneren. Da wir uns nicht ganz einigen konnten, trennten wir uns dann. Birgit und Jürgen schlugen einen anderen Weg als Maibrit, Diana und ich ein.

Maibrit, Diana und ich haben die App Mapy.cz genutzt, die ich wirklich empfehlen kann. Auf dieser App sind alle Jakobswege eingezeichnet und wir schlugen den Weg in Richtung des eingezeichneten Wegs ein und fanden somit auf den Camino Portugues zurück.

Dieses Bild zeigt den Rio Neiva in Portugal
Überquerung des Rio Neiva

Gepflasterte Wege und die Überquerung des Rio Neiva

Wir mussten nun eine lange Strecke durch Belinho gehen. Die geteerten und teilweise gepflasterten Wege setzten unseren durch den Jakobsweg geplagten Füße ziemlich zu. Aber wir schlugen uns tapfer. Wir kamen zwar nur langsam aber immerhin stetig voran. Es war ehrlich gesagt ein ziemlicher Kampf gegen die Schmerzen, aber letztendlich haben wir es auch heute wieder geschafft die nächste Etappe auf dem Camino Portugues de la Costa zu bewältigen. Am Etappenende mussten wir noch den Fluss Rio da Neiva überqueren und dort war es super idyllisch. Der Küstenweg von Porto bis Santiago de Compostela führt wirklich an traumhaft schönen Orten vorbei…

Unterkunft: Albergue Dom Nausti
Kosten: 12 Euro
Keine Reservierung

Fazit zur 3. Etappe auf dem Jakobsweg Camino Portugues de la Costa von Porto bis Santiago de Compostela:

Ich war stolz eine weitere Etappe auf dem Jakobsweg gemeistert zu haben. Die letzten Kilometer waren wirklich wieder ein Kampf gegen die Schmerzen, aber das gehört dazu. In der Albergue sind wir auf viele Pilger von der vorherigen Herberge gestoßen und so hatten wir am Abend wieder ein tolles Beisammensein. Auf dem Jakobsweg ist es einfach Kontakte zu knüpfen und tolle Menschen kennen zu lernen.

Als wir uns sozusagen verlaufen haben war es ziemlich abenteuerlich, aber auch diese Herausforderung haben wir gemeistert. Ab diesem Tag bin ich meiner heruntergeladenen Route nicht mehr gefolgt sondern habe mich an die gekennzeichneten Wege gehalten bzw. bei Unsicherheit die eingezeichneten Wege von Mapy.cz genutzt. Diese App kann ich dir für den Jakobsweg wirklich wärmstens empfehlen.

4. Etappe auf dem Jakobsweg Camino Portugues de la Costa – Von Castelo do Neiva bis Carreco

In dieser Nacht hatte ich leider wieder nicht sonderlich gut geschlafen. Kurz nachdem ich mich hingelegt habe, hatte ich festgestellt, dass ich meine Blase drückt und ich nochmal auf Toilette muss. Da es in der Pilgerherberge sehr warm war, hatte ich mein T-Shirt ausgezogen um ohne zu schlafen. Nun stand ich jedoch vor dem Problem, dass mein T-Shirt nicht mehr auffindbar war. Oben ohne wollte ich natürlich nicht auf Toilette gehen. Obwohl ich verzweifelt gesucht habe, konnte ich das Shirt einfach nicht finden. So bin ich aus dem Stockbett geklettert, habe in meinem Rucksack nach einem anderen Shirt gesucht und bin auf Toilette. Nach dem Disaster, dass in der ersten Nacht meine Socken verschwunden waren, lies mir das keine Ruhe und ich konnte nicht einschlafen…

Am nächsten Morgen ist es jedoch wieder aufgetaucht. Das Shirt war durch den Spalt zwischen Matratze und Rahmen vom Stockbett nach unten gefallen und Heidi, die unter mir schlief hat es mir überreicht… 😉

Streckenkurzbeschreibung: Jakosbweg / Küstenweg von Castelo do Neiva bis Carreco

  • Entfernung: ca. 22,3 km
  • Höhenmeter: hoch 290 m / runter 310 m
  • Schwierigkeit: Diese Etappe war für die Füße sehr anstrengend, da sie weitgehend über geteerte und gepflasterte Wege führte.
  • Kennzeichnung des Weges: Der Pilgerweg war sehr gut gekennzeichnet.
  • Routenvorschlag auf Komoot: hier
Dieses Bild zeigt meine Mate Ausstattung an einem malerischen Platz im Wald auf dem Jakobsweg
Ich habe ein schönes Plätzchen zum Mate trinken gefunden

Alleine durch die malerischen Wälder – Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen

Erstmal ging es hinauf zur Igreja de Santiago de Castelo de Neiva. Sie war glücklicherweise geöffnet und so konnte ich mir die Kirche anschauen und auch einen Stempel in meinem Pilgerausweis verewigen. Danach ging es ein ganzes Stück durch einen wirklich malerischen Wald. Ich bin an diesem Morgen wieder alleine gestartet und habe diesen schönen Wegabschnitt auch gleich für eine Matepause genutzt.

Dieses Bild zeigt die malerischen Wälder in Portugal
Malerische Wälder auf der 3. Etappe des Camino Portugues de la Costa

Unerwartete Frühstückspause – Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen

Am Morgen hatte ich mir noch Sorgen gemacht, wann ich denn mein Frühstück einnehmen könnte. Ich hatte nämlich vergessen mir Verpflegung zu besorgen, es war Sonntag und ich hatte vergessen vorzusorgen. Aber das Glück stand auf meiner Seite. Ich bin tatsächlich an einem Obst- und Gemüsemarkt vorbei gekommen und habe mich gleich mit etwas frischen Obst gestärkt bevor meine Pilgerreise weiterging.

Geteerte und gepflasterte Wege killen meine Füße

Dieses Bild zeigt jennifer Alka auf dem Jakobsweg durch Portugal
Malerische Städtchen in Portugal

Der Pilgerweg führte an diesem Tag durch viele kleine Dörfer und auch durch das malerische Städtchen Viana do Castelo. Ich kam an mehreren kleinen Kapellen vorbei, die teilweise sogar geöffnet waren. Jedoch machte sich mit Fortschreiten des Weges eines immer mehr bemerkbar. Meine Füße litten enorm unter dem Asphalt und noch mehr unter den gepflasterten Abschnitten. Das Pflaster in Portugal ist nicht so gleichmäßig flach, wie man es in Deutschland gewohnt ist. Es ist sehr uneben und je länger ich auf dem Pflaster laufe, desto mehr schmerzen meine Füße. Durch das ungleichmäßige Auftreten, weiß ich die letzten paar Kilometer nicht mehr wie ich schmerzfrei auftreten kann. Es war eine einzige Qual und ich humpelte nur noch vor mich hin. Schließlich habe ich es am Ende jedoch geschafft mein Etappenziel des heutigen Tages zu erreichen und ich war wieder mit einem Teil meiner Pilgerfreunde vereint… Die anderen Pilgerfreunde waren in einer anderen Pilgerherberge im gleichen Ort abgestiegen und wir haben uns zum Abendessen getroffen.

Dieses Bild zeigt eine Kirche auf der 3. Etappe des Küstenwegs in Portugal
Die 4. Etappe auf dem Jakobsweg
Dieses Bild zeigt Jennifer Alka auf dem Jakobsweg
Die Landschaft in Portugal ist so schön

Unterkunft: Casa do Adro
Kosten: 18,- Euro
Reserviert über Booking

Dieses Bild zeigt Jennifer Alka am Pool bei der Pilgerreise durch Portugal und Spanien
Entspannung am Pool

Fazit zum 4. Tag auf dem Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen:

Der malerische Weg durch den Wald am Anfang der Etappe war mein absolutes Highlight. Der Wald gleichte einem Urwald und war wildromantisch. Nicht nur der Baumbestand sondern auch die hohen Farne waren einfach wunderschön. Die darauffolgenden asphaltierten und gepflasterten Wege haben jedoch meine Füße gekillt. Ich hatte an beiden Füßen inzwischen Blasen an den Fersen und den Fußballen, die ich wieder mit der Fadentechnik behandelt habe. Ein weiteres Highlight des Tages war, dass die Unterkunft sogar einen Pool hatte. So haben wir nach der Wanderung am Pool mit einem kühlen Weißwein entspannt und konnten den Tag gut ausklingen lassen.

5. Etappe auf dem Jakobsweg Camino Portugues de la Costa – Von Carreco bis A Guada – Grenzübergang nach Spanien

Dieses Bild zeigt Pilger in Regenausstattung
Bereit zum Pilgern im Regen

In dieser Nacht hatte ich ganz gut geschlafen, jedoch ist mir am Vorabend ein sehr dummer Fehler unterlaufen, den ich den ganzen Tag bereut habe. Ich hatte nach dem Abendessen vergessen meine Wäsche von der Leine zu nehmen und es hat in der Nacht das Regnen angefangen. Das Ergebnis war, dass ich diese Sachen heute nicht anziehen konnte und sie bestimmt 3x so schwer waren wie normal. Ich hatte also noch mehr Gewicht zu schleppen. Des Weiteren ist es durch den Regen abgekühlt und ich hatte nur eine kurze Hose, die ich anziehen konnte… Der Regen hat den ganzen Tag nicht aufgehört und somit wurde es zu einem der härtesten Tage auf dem Küstenweg Camino Portugues de la Costa. Besonders weil ich noch ein anderes Problem hatte. Aufgrund des Gewichts hatte ich beim Packen auf meine schweren Wanderstiefel verzichtet und war ich leichten und bequemen Turnschuhen* unterwegs, mit denen ich in Südamerika auch schon gute Erfahrungen gemacht habe.. Das Problem an der Sache war – sie waren nicht Wasserdicht und ich war mit meinen geschundenen Füßen den ganzen Tag in nassen Socken und Schuhen unterwegs. Dies sollte mir am nächsten Tag noch zum Verhängnis werden…

Streckenkurzbeschreibung: Jakosbweg / Küstenweg von Carreco bis A Guada – Verlassen von Portugal und Übergang nach Spanien

  • Entfernung: ca. 25,8 km
  • Höhenmeter: hoch 190 m / runter 170 m
  • Schwierigkeit: Keine besonderen Schwierigkeiten, bei Regen bekommt man allerdings schnell nasse Füße.
  • Kennzeichnung des Weges: Der Camino Portugues de la Costa war gut gekennzeichnet.
  • Routenvorschlag auf Komoot: hier

Durch den Regen in traumhafter Natur an der Küste entlang

Dieses BIld zeigt Jennifer Alka im Regenponcho auf dem Jakobsweg
Pilgern im Regen

Auch als wir gestartet sind, hat der Regen nicht aufgehört und so warfen wir uns in unsere sexy Regenponchos* und machten uns auf den Weg. Diese Etappe bin ich komplett mit Maibrit und Diana gelaufen und das hielt mich bei Laune. Das schlechte Wetter, die schon bald nassen Füße und mein zusätzliches Gewicht durch die nassen Klamotten, hatten meine Laune nämlich auf einen Tiefpunkt versetzt. Wir haben uns für den Weg an der Küste entlang entschieden und die Natur war wirklich traumhaft schön. Immer wieder hatten wir einen Blick aufs Meer und es war herrlich grün. Jedoch führte der Weg auf oft durch schmale Pfade und so hatte ich durch die streifenden Pflanze ziemlich schnell nasse Füße. Das war sehr unangnehm.

Dieses Bild ist auf dem Camino Portugues de la Costa in Portugal entstanden
Schöne Landschaft bei Regenwetter
Dieses Bild zeigt den Küstenweg von Porto bis Santiago de Compostela
Regenwetter auf dem Camino
Dieses Bild zeigt Pilger bei Regenwetter mit Poncho
Das letzte Stück in Portugal

Aufwärmpause in Vila Praia de Ancora

Maibrit gab heute das Tempo vor und wir waren ziemlich zügig unterwegs. Nach dem Abschnitt durch die herrliche Natur, waren wir ziemlich durchnässt und auch durch die gefallenen Temperaturen sehr durchgefroren. In Vila Praia de Ancora entschlossen wir uns dann eine Mittagspause zu machen. Dort stärkten wir uns bei einer warmen Suppe und genossen es uns ein bisschen aufwärmen zu können. Es viel uns wirklich schwer wieder zu starten und den letzten Abschnitt dieser Etappe anzutreten. Vor uns lag das letzte Stück in Portugal und die Überfahrt mit der Fähre nach Spanien. Der Gedanke, dass wir den portugiesischen Teil des Jakobswegs nun fast geschafft haben war krass…

Der Weg nach Caminha – Unser letztes Stück in Portugal

Der Weg nach Caminha führte weiterhin an der Küste entlang. Wäre der anhaltende Regen nicht gewesen, wäre es einfach nur wunderschön gewesen. Aber so konnten wir es gar nicht richtig genießen und sind zügig unseren Pilgerweg gegangen. Wir hatten nicht nur einen tollen Ausblick auf die Küste, sondern kamen auch an mehreren Pferden vorbei. Stolze und wunderschöne Tiere, denen das Wetter nichts auszumachen schien.

Irgendwann hatten wir dann keinen Blick auf die Küste mehr, sondern konnten über den Fluss Rio Mino / Rio Minho auf die spanische Seite blicken. Kurz nachdem wir Caminho erreich haben, sahen wir ein Schild an einem Balkon, dass es hier Pilgerstempel gäbe und so machten wir dort einen kurzen Stopp. Wir wurden von einem freundlichen Portugiesen empfangen, der mehrere Stempel zur Auswahl hatte. Wir konnten uns die schönsten aussuchen und er hat sie dann auch noch bunt angemalt. Das waren mit die schönsten Stempel die wir in unseren Pilgerausweis auf dem Camino Portugues de la Costa machen ließen.

Dieses Bild ist auf dem Jakobsweg von Porto bis Santiago de Compostela entstanden
Kurz vor Caminha – hinter ist sieht man bereits Spanien

Fährüberfahrt und Ankunft in Spanien

Dieses Bild ist auf dem Jakobsweg Camino Portugues de la Costa nach der Fährüberfahrt nach Spanien entstanden
Angekommen in Spanien… wieder bei Regen

Die Fähre in Caminha war schnell gefunden. Wir holten uns unsere Tickets und musste noch ein bisschen warten bis die Fähre ging. So haben wir es uns im dazugehörigen Cafe gemütlich gemacht. Wir hatten mit unserer Ankunft am Fähranleger echt Glück. Denn kurz darauf fing es an in Strömen zu regnen. Aber wir saßen ja im Trockenen… Als es so stark regnete, kam dann auch Heidi an der Fähreanlegestelle an. Sie hatte nicht so viel Glück gehabt… Heidi hab ich übrigens bereits auf meinem Flug von Nürnberg nach Porto kennengelernt und immer wieder getroffen. Die Welt auf dem Camino ist echt klein und man läuft sich immer wieder über den Weg.

Nun war es endlich soweit und unsere Fähre nach Spanien ging. Es war nur eine kurze Überfahrt und wir hatten nun noch die letzten Kilometer bis zu unserer Herberge zurückzulegen. Hierbei regnete es weiter und es war wieder ein Kampf die letzten Kilometer zu bewältigen. Es ging bergauf und bergab auf geteerten Flächen und die durchweichten und blasenübersähten Füße schmerzten. Ich habe die Zähne zusammenbeißen müssen und letztendlich auch diese Etappe des Jakobswegs geschafft.

Unterkunft: Albergue de peregrinos de A Guarda
Preis: 10 Euro
Keine Reservierung

Fazit zur 5. Etappe auf dem Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen:

Es war ein wirklich harter Tag auf dem Küstenweg. Der Regen, das Gewicht der durchweichten Klamotten, die Nassen Füße, die Kälte und die Blasen an den Füßen haben mich wirklich an meine Grenzen gebracht. Ich war wirklich stolz auch diese Etappe geschafft zu haben, auch wenn ich meine Freude darüber kaum genießen konnte. Meine durchweichten Füße schmerzten an diesem Abend so sehr, dass ich selbst in Flip Flops* kaum noch gehen konnte. Ich bin nur noch vor mich hin gehumpelt und jeder Schritt war ein einziger Schmerz.

Maibrit, Diana und ich waren an diesem Abend wieder mit Andreil und 2 weiteren Pilgerinnen zum Abendessen verabredet und wir haben es uns richtig gutgehen lassen. Wir haben Meeresfrüchte quer durch die Karte bestellt und alles inklusive einem leckeren Weißwein geteilt. Es war ein fröhlicher Abend in bester Stimmung. Der beste Ausklang eines harten Pilgertages…

Dieses Bild zeigt das abendliche Pilgermahl auf dem Jakobsweg
Gemütliches Abendessen mit vielen Leckereien

6. Etappe auf dem Jakobsweg Camino Portugues de la Costa – Von A Guada bis Mougas

Nun folgt der für mich härteste Tag auf dem Küstenweg. Schon am Morgen waren meine Füße kaputt. Dadurch, dass sie am Vortag so lange durchweicht waren, ist trotz der Fadentechnik das Wasser aus meinen Blasen nicht abgeflossen. Sie waren prall gefüllt und bereits direkt nach dem Aufstehen tat mir jeder Schritt weh. Dieser Tag sollte mir beweisen, wie viel ich nur mit meiner eigenen Willenskraft schaffen kann.

Das Problem mit dem zusätzlichen Gewicht durch die nassen Klamotten konnte ich über Nacht leider nicht wirklich lösen. Obwohl ich meine Sachen über Nacht aufgehängt hatte, sind sie aufgrund der großen Luftfeuchtigkeit nicht abgetrocknet. Ich stand nun auch vor einem weiteren Problem und zwar was ich anziehen soll, wenn meine Sachen nicht trocknen. Auf dem Jakobsweg hat man ja nur wenige Sets dabei und wäscht seine Klamotten täglich. Wenn diese dann nicht trocken werden steht man vor einem Problem…

Streckenkurzbeschreibung: Jakosbweg / Küstenweg von A Guada bis Mougas

  • Entfernung: ca. 19,7 km
  • Höhenmeter: hoch 190 m / runter 220 m
  • Schwierigkeit: Die Schwierigkeiten lagen nur an meinen geschundenen Füßen. Ansonsten war der Weg gut zu gehen.
  • Kennzeichnung des Weges: Der portugiesische Jakobsweg an der Küste ist gut gekennzeichnet.
  • Routenvorschlag auf Komoot: hier

Mystische Landschaft und schmerzende Füße – Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen

Der Anfang der ersten Etappe in Spanien war landschaftlich wunderschön. Mystische Landschaft, tiefe Wolken und leichter Nebel in herrlicher Natur. Aber ich konnte diese Traumlandschaft kaum genießen, da jeder Schritt eine einzige Qual war. Normalerweise bin ich immer erst auf den letzten paar Kilometern der Etappen gehumpelt und an diesem Tag habe ich mich von Anfang an nur humpelnd fortbewegen können. Jeder Schritt, jedes Auftreten waren einfach nur purer Schmerz. Meine prallgefüllten Blasen, wollte nicht, dass ich weiter gehe und am liebsten hätte ich in den ersten Kilometern schon aufgegeben.

Den Tag habe ich wieder mit Diana und Maibrit gestartet und irgendwann konnten sie mein Leid nicht mehr mit ansehen und haben mich mit Blasenpflastern* versorgt. Ich hatte keine dabei, da ich dachte ich komme auch so zurecht und vorher noch nie welche genutzt hatte. Solltest du den Jakobsweg gehen, kann ich dir nur empfehlen welche einzupacken. Sie verschaffen wirklich eine Linderung. Nachdem meine Füße versorgt wurden, ging es etwas besser.

Dieses Bild zeigt die Landschaft kurz nach der Einreise in Spanien auf dem Camino Portugues de la Costa
Mystische Landschaft am Morgen auf dem Jakobsweg
Dieses Bild zeigt den Jakobsweg Camino Portugues de la Costa von Porto bis Santiago de Compostela
Tag 6 auf dem Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen

Ich kann das Tempo nicht mehr halten und gehe erst mal alleine weiter

Dennoch stelle ich schon bald fest, dass ich das Tempo der anderen nicht mehr halten kann. Ich lasse mich zurückfallen und gehe alleine weiter. Ein weiteres Problem war auch, dass meine Socken gerieben haben. Da meine guten Wandersocken (ich hatte ja nur noch ein Paar) noch nass waren, musste ich auf Alltagssocken ausweichen und meine angeschwollenen, blasenübersähten und geschundenen Füße mochten das überhaupt nicht. Irgendwann entschließe ich, dass es besser ist in den noch feuchten Wandersocken weiter zu laufen. An diesem Tag war zum Glück wieder strahlender Sonnenschein und somit konnte alles beim Laufen trocknen…

Frühstückspause und weiterer Weg

Zwischendrin habe ich mir auch ein schönes Plätzchen gesucht um meinen Mate zu trinken und dabei meine Socken in der Sonne trocknen zu lassen. Das sitzen tat so gut und danach konnte wieder weiter gehen. Allzu weit kam ich jedoch nicht, da sich eine Frühstückspause anbot. Ein Cafe mit toller Aussicht und leckerem Tortilla wartete auf mich und meine Mädels waren auch schon dort. Wir genossen ein bisschen gemeinsame Zeit bis der Pilgerweg weiterging. Man hatte auf diesem Abschnitt zwar tolle Aussichten, sah Kühe und Pferde aber es war wieder viel geteerte Fläche, die meine Füße weiter schmerzen ließen. Ich machte Stopp in einer Kapelle und sehnte einfach nur die Ankunft in der Pilgerherberge herbei. Meter um Meter kämpfte ich mich vor. Maibrit ist schon voraus gegangen und wollte bei der verabredeten Pilgerherberge auf uns warten. Diana und ich trotten so langsam dahin und kämpften uns Meter um Meter vorwärts, bis wir schließlich ankamen…

Dieses Bild zeigt die spanische Küste auf dem Jakobsweg
Tag 6 auf Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen

Die Pilgerherberge hat keinen Platz mehr frei und unsere Wege trennten sich erstmal

Doch bei der Ankunft an der Pilgerherberge mussten wir leider feststellen, dass es keinen Platz mehr für uns gab. Es war alles voll. Was sollten wir nun tun. Jeder hatte eine andere Strategie um mit der Situation umzugehen. Maibrit, die ja schon vorausgegangen war hat sich entschlossen weiter zu gehen und ist letztendlich bis Baiona gegangen (meine komplette nächste Etappe) und Diana hat sich entschieden, den Bus nach Baiona zu nehmen, da sie zeitlich eh knapp dran war um ihren Rückflug zu bekommen und ihre Füße nicht mehr konnten…

Beide Optionen kamen für mich nicht in Frage. Die nächste Pilgerherberge war jedoch zu weit entfernt. Immerhin hatte ich mit Mühe und Not diese erreicht. So schaute ich, ob es noch andere Unterkünfte im Ort gibt. Und siehe da, ich habe ein Einzelzimmer gefunden, dass ich dann auch gebucht habe. Natürlich war es schade, nun nicht mehr mit den anderen unterwegs zu sein, aber ich wollte die komplette Distanz laufen und nicht auf einen Bus ausweichen. Weiter laufen war für mich an diesem Tag nicht mehr möglich, so war es für mich die beste Option…

Die Rettung einer Baby-Katze

Dieses Bild zeigt Jennifer Alka mit der geretteten Baby Katze
Gerettetes Katzenbaby

So habe ich also mein Einzelzimmer bezogen und bin dann Abends in das Restaurant neben der Pilgerherberge gegangen um mich zu stärken. Dort bin ich dann wieder auf andere bekannte Gesichter gestoßen. Heidi und Heike waren nämlich in der Albergue untergekommen. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend zusammen. Zu uns gesellte sich noch ein Belgier, dessen Namen ich vergessen habe und der ebenfalls in meiner Unterkunft war.

Auf dem Rückweg zu meiner Unterkunft, den ich zusammen mit dem Belgier angetreten habe, hörte ich dann ein jämmerliches Miauen in einem Busch oberhalb von einer Mauer. Wir schauten, wo das Geräusch herkommt und fanden zuerst nichts. So schnell wollten wir jedoch nicht aufgeben und suchten weiter. Schließlich fanden wir in dem Busch ein Baby-Kätzchen, dass sich dort wohl irgendwie verfangen hatte und nicht mehr raus kam. Ich benötigte einige Versuche um die Kleine aus dem Busch herauszuziehen, auch weil die Mauer so hoch war, dass ich das Kätzchen nur auf Zehenspitzen erreichen konnte. Dankbar schmiegte sie sich an mich. Verletzt schien sie nicht zu sein, nur etwas verschreckt von der Situation. Ich habe sie dann mit zur Unterkunft genommen und den ganzen Abend auf der Terasse mit ihr gekuschelt. Sie war sehr liebes bedürftig…

Unterkunft: A de Bego
Preis: 55 Euro für ein Einzelzimmer
Reservierung über Booking.com

Fazit zu Tag 6 – Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen:

Diese Etappe war für mich ein Kampf – Körper gegen Geist / Willenskraft und die Willenskraft hat gesiegt. Als der Tag begonnen hat, hätte ich nicht gedacht, dass ich diese Etappe schaffe, aber ich habe sie gemeistert und bin sehr stolz auf mich. Ich habe an diesem Tag mehr geleistet, als ich für möglich gehalten habe.

Natürlich war ich auch traurig, dass die anderen fast alle weiter gezogen sind und nun eine Etappe vor mir waren. Aber für mich war es die richtige Entscheidung. Jeder geht nun mal seinen eigenen Camino, abhängig von den Kräften und den Vorsätzen. Für mich stand fest, ich möchte den kompletten Weg zu Fuß gehen und so war es die richtige Enscheidung.

Auch die Rettung der kleinen Katze gab mir ein gutes Gefühl. Ich habe diesem kleinen hilflosen Wesen aus der Patsche geholfen und sie hat sich dankbar mir Schmuseeinheiten revanchiert. Alles in allem war es ein sehr gelungener Tag.

Dieses Bild ist auf dem Jakobsweg von Porto bis Santiago de Compostela entstanden
Gemütliches Zusammensein am Abend mit Heike und Heidi

7. Etappe auf dem Jakobsweg Camino Portugues de la Costa – Von Mougas bis Baiona

Ich habe es in dieser Nacht richtig genossen einmal wieder ein Zimmer für mich zu haben und nicht durch die teilweise sehr früh startenden anderen Pilger geweckt zu werden. In dieser Nacht habe ich wunderbar geschlafen und war gut erholt. Meine Füße haben jedoch weiterhin sehr geschmerzt, weshalb ich mir nur die kurze Etappe von 14 Kilometern bis Baiona vorgenommen habe…

Dieses Bild zeigt einen Wegweiser auf dem Jakobsweg
Wegweiser auf dem Camino

Streckenkurzbeschreibung: Jakosbweg / Küstenweg von A Guada bis Mougas

  • Entfernung: ca. 14 km
  • Höhenmeter: hoch 230 m / runter 240 m
  • Schwierigkeit: Der Jakobsweg Camino Portugues de la Costa verläuft hier hauptsächlich über asphaltierte Wege, was für die Füße sehr anstrengend ist.
  • Kennzeichnung des Weges: Der portugiesische Jakobsweg ist gut gekennzeichnet.
  • Routenvorschlag auf Komoot: hier
Dieses Bild zeigt Jennifer Alka beim Mate trinken auf dem Jakobsweg
Matepause am Strand von Barcelos

Matepause am Strand von Barcelos

In der 7. Etappe habe ich es somit sehr gemütlich angehen lassen und bald bei Barcelos einen schönen Strand für meine Matepause gefunden. Ich hatte alle Zeit der Welt, da ich ja nur 14 Kilometer laufen muss. Diese Entscheidung war genau richtig. Ich habe es sehr genossen an diesem mit tollen Felsformationen durchwachsenen Strand zu sitzen und in aller Ruhe meinen Mate zu trinken. Auch wenn meine Mate-Ausstattung zusätzliches Gewicht bedeutete, dass ich ja jeden Tag mit mir herumtragen muss, bin ich froh alles dafür dabei zu haben. Es ist so entspannend, sich dafür Zeit zu nehmen und an einem schönen Ort in Ruhe eine Pause zu machen.

Überteuertes Frühstück am Wegesrand

Als ich dann wieder auf dem Küstenweg war, sah ich ein Hinweisschild, dass es hier das letzte Frühstück vor Baiona gibt. Pilgern macht hungrig und so lange wollte ich nicht mehr laufen bis ich mich stärken konnte. Ich habe mich also entschieden, dort zu Frühstücken. Es gab keine Preisliste und da in Spanien das Essen normal sehr günstig ist, habe ich einfach bestellt. Als es dann ums bezahlen ging, fiel ich fast von Hocker. Für Rührei mit Speck und einen Cafe con Leche habe ich tatsächlich 10,20 Euro bezahlt. Im Vergleich, für ein großes Stück Tortilla und Cafe con Leche habe ich normalerweise so 4-5 Euro gezahlt. Ziemlicher Wucherpreis. Bei diesem Wegabschnitt ist es vielleicht sinnvoll essenstechnisch vorzusorgen…

Dieses Bild zeigt Jennifer Alka auf dem Weg nach Baiona. Küstenweg von Porto bis Santiago
Auf dem Weg nach Baiona

Schöne Aussichten und freudiges Wiedersehen auf dem Weg nach Baiona

Die heutige Etappe besticht durch wunderbare Aussichten und viel herrliche Natur. Es gab einige tolle Fotospots. Meine Füße schmerzten weiterhin, aber dennoch konnte ich den Weg genießen. Es dauerte nicht lange und ich sah wieder ein bekanntes Gesicht. Pino, ein Italiener den ich bereits an meinem ersten Tag auf dem Camino kennen gelernt habe lief mir in die Arme. Wir hatten uns die letzten Tage nicht mehr gesehen und so war es ein freudiges Wiedersehen. Wir bestritten den Rest der Etappe zusammen.

Dieses Bild ist auf dem Jakobsweg auf dem Weg nach Baiona entstanden
Schöne Aussichten auf dem Weg nach Baiona
Erfahrungsbericht zum Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen
Pino und ich auf dem Camino Portugues de la Costa
Erfahrungsbericht zum Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen
Tolle Landschaft kurz vor Baiona

Ankunft in Baiona und ich wurde zum Mittagessen eingeladen

Als wir dann in Baiona ankamen waren wir beide hungrig und machten uns erst einmal auf die Suche nach einem Restaurant. Schon bald wurden wir fündig und ließen uns in einem Cafe nieder, in dem auch viele Einheimische saßen. Wir entschieden uns beide für den Pulpo – eine spanische Spezialität – und genossen ein kühles Bier dazu, Der Pulpo war sehr lecker und als wir dann bezahlen wollten, kam die Überraschung, das Pino mich gerne einladen würde. Dankend nahm ich dieses Angebot an und habe mich riesig darüber gefreut.

Über meine Unterkunft musste ich mir heute keine Sorgen machen. Nach der Flaute gestern, hatte ich ein Hostel vor gebucht und musste nur noch einchecken.

Erfahrungsbericht zum Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen
Mit dem Italiener Pino beim Mittagessen nach der Ankunft in Baiona

Unterkunft: Hostel Estala do Mar
Kosten: 17 Euro im Schlafraum
Reservierung über Booking.com

Fazit zum 7. Tag auf dem Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen

Es war eine gute Entscheidung es heute langsam angehen zu lassen und nur eine kurze Distanz zu laufen. Ich hatte noch genug Zeit um in Santiago de Compostela anzukommen und musste mir keinen Stress machen. Zum Ende der Etappe haben meine Füße wieder sehr geschmerzt und ich bin viel gehumpelt, aber die Begleitung von Pino hat mich ein bisschen davon abgelenkt. Das Mittagessen mit ihm habe ich auch sehr genossen.

Baiona scheint eine sehr schöne Stadt zu sein, aber ich hatte keine Energie mehr mich viel umzusehen. Das Abendessen verbrachte ich dann mit Jürgen, der nun ebenfalls hier eingetroffen ist und wir hatten einen schönen Abend. Es war wieder ein wunderbarer Tag auf dem Jakobsweg und ich war Stolz, eine weitere der vielen Etappen geschafft zu haben.

8. Etappe auf dem Jakobsweg Camino Portugues de la Costa – Von Baiona bis Vigo – Portugiesischer Jakobsweg Erfahrungen

Vor dieser Etappe hatte ich ehrlich gesagt ein bisschen Angst. Bei der Etappen Planung habe ich festgestellt, dass es auf dem Weg bis Vigo kaum günstige Unterkünfte gibt und ich letztendlich bis Vigo durchlaufen muss. Ich hatte Zweifel, ob meine Füße die lange Distanz schaffen werde.

Streckenkurzbeschreibung: Jakosbweg / Küstenweg von Baiona bis Vigo

  • Entfernung: ca. 22,4 km
  • Höhenmeter: hoch 240 m / runter 220 m
  • Schwierigkeit: Auf dieser Etappe geht es auch durch Waldwege, die eine Erholung für die Füße sind. Der harte Asphalt oder gepflasterte Wege sind für die Füße und Blasen sehr anstrengend.
  • Kennzeichnung des Weges: Der portugiesische Küstenweg war sehr gut gekennzeichnet.
  • Routenvorschlag auf Komoot: hier

Von Baiona nach Ramallosa

Der Weg aus Baiona raus war ein ständiges Auf und Ab und wirklich malerisch. Baiona ist eine wirklich schöne, historische Stadt und hätten meine Füße es zugelassen, wäre es Wert gewesen diese genauer zu erkunden. Ich ging stetig weiter meinen Weg und erreichte bald die Brücke nach Ramallosa. Hier hat man eine traumhafte Aussicht über das Foz del Rio Minor. Ich war begeistert von der herrlichen Natur und habe es sehr genossen.

Dieses Bild zeigt Foz del Rio Minor in Spanien
Am Foz del Rio Minor
Dieses Bild zeigt Foz del Rio Minor in Spanien
Foz del Rio Minor

Schöne Strände auf dem Weg nach Vigo

Gesamt war diese Etappe sehr schön. Auf dem weiteren Weg nach Vigo kam ich an einigen tollen Stränden vorbei, die ich auch für eine Pause nutzte. Ich hatte weiterhin bedenken, ob ich meine Etappe bis in die Altstadt von Vigo wirklich schaffen werde und checkte Übernachtungsmöglichkeiten. Dabei habe ich dann das optimale Angebot gefunden. Ein Zimmer in einer Wohnung, mit Küchennutzung und Waschmaschine für nur 29,20 Euro. Und ich musste nicht bis in die Altstadt laufen und konnte meine heutige Etappe ein bisschen verkürzen. Natürlich habe ich da direkt zugeschlagen.

Dieses Bild zeigt Jennifer Alka auf dem Weg nach Vigo
Ich laufe am Strand entlang…
Dieses Bild zeigt einen schönen Strand zwischen Baiona und Vigo
Toller Strand auf dem Weg nach Vigo

Unterkunft: Einzelzimmer
Kosten: 29,20
Reservierung über Airbnb

Im Strandtuch und Bikini zum Supermarkt, da ich keine Klamotten habe

Entspannter Ausklang eines weiteren Pilgertages

Ich bezog also mein Zimmer und war froh, dass mich meine schmerzenden Füße soweit getragen haben. Natürlich nutzte ich auch die Waschmaschine und den Trockner. Wenn man diesen Luxus hat und mal nicht per Hand waschen muss, muss man dies auch ausnutzen. Ich gab meine komplette Wäsche in die Maschine und musste dann erschrocken feststellen, dass ich nun ein kleines Problem habe. Denn ich hatte nichts mehr anzuziehen, der Waschvorgang sollte noch ein paar Stunden dauern und ich hatte Hunger und musste in den Supermarkt. Kurzerhand habe ich mir dann mein Strandtuch als Kleid umgebunden und bin in meinem ungewöhnlichen Outfit zum Supermarkt spaziert. Not macht erfinderisch. 😉

Im Supermarkt habe ich dann richtig zugeschlagen um mir ein leckeres Abendessen zuzubereiten. Ich kaufte Pimientos de Padron, frischen Lachs, gekochte Garnelen, Tintenfisch, frisches Brot, Koblauch und Weißwein. Daraus bereitete ich mir ein leckeres Abendessen, das ich sehr genossen habe.

Tolles selbstgekochtes Abendessen

Fazit zum 8. Tag auf dem Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen

Wie jeden Abend war ich sehr stolz auch diesen Tag auf dem Portugiesischen Jakobsweg erfolgreich gemeistert zu haben. Wieder einmal stellte ich fest, wie viel ich nur mit Willenskraft erreichen kann. Die Etappe etwas abzukürzen und ein Privatzimmer zu nehmen war eine gute Entscheidung. Zwar würde ich so die Altstadt von Vigo nicht sehen, aber von anderen Pilgern habe ich erfahren, dass diese Stadt gar nicht so schön sein soll. Ich habe es auch sehr genossen zu Kochen und mir ein leckeres Pilgermahl zuzubereiten. Außerdem ist es nach dieser Zeit auf dem Camino auch toll einmal ein bisschen Zeit für sich zu haben. So sehr ich den Kontakt mit den anderen Pilgern genossen habe, brauche ich als introvertierter Mensch auch einen Rückzugsort und etwas Zeit für mich.

9. Etappe auf dem Jakobsweg Camino Portugues de la Costa – Von Vigo bis Redondela

Dieses Bild zeigt die Aussicht über Vigo
Schöne Aussicht über Vigo beim Mate trinken

Nach einer erholsamen Nacht in meinem Einzelzimmer bin ich gemütlich in den Tag gestartet. Ich habe meinen Mate bei toller Aussicht auf dem Balkon der Unterkunft genossen.

Streckenkurzbeschreibung: Jakosbweg / Küstenweg von Vigo bis Redondela

  • Entfernung: ca. 20,6 km
  • Höhenmeter: hoch 250 m / runter 260 m
  • Schwierigkeit: Keine nennenswerten Schwierigkeiten.
  • Kennzeichnung des Weges: Der portugiesische Jakobsweg war sehr gut gekennzeichnet.
  • Routenvorschlag auf Komoot: hier

Schöne Streetart auf dem Weg durch Vigo

Ich habe, wie bereits erwähnt, die Altstadt von Vigo ausgelassen, da es ein zu großer Umweg gewesen wäre. Zusätzliche Kilometer wollte ich einfach vermeiden und habe mich zurück auf den normalen Jakobsweg navigieren lassen. Beim Weg durch die Stadt bin ich immer wieder an ganz toller Streetart vorbei gekommen. Wenn du meinen Reiseblog schon länger verfolgst, weißt du, dass ich Streetart liebe. Ich habe bereits über tolle Orte mir Streetart in Olhao / Portugal, Mendoza / Argentinien oder auch von der berühmten Beco do Batman in Sao Paulo / Brasilien berichtet… Es ist immer wieder schön zu sehen, was die Künstler so zaubern.

Dieses Bild zeigt Streetart in Vigo / Spanien
Streetart in Vigo
Dieses Bild zeigt Jennifer Alka beim Wasserfall auf dem Camino Portugues
Selfie am Wasserfall

Weniger als 100km – Santiago de Compostela rückt immer näher

Die heutige Etappe besticht immer wieder durch tolle Aussichten. Aussicht zurück auf die Stadt Vigo, über den Fluss Rio de Vigo und auch auf die Brücke Ponte de Rande. Nachdem ich die Stadt hinter mir gelassen habe, komme ich auch in eine herrliche Natur. Ein besonderes Highlight ist ein Wasserfall, den ich natürlich für eine Pause nutze. Eine weitere Besonderheit des Pilgertages ist, dass ich die 100km Marke knacke und Santiago de Compostela immer näher rückt. Meine Füße und Blasen schmerzen weiterhin, aber ein bisschen habe ich mich auch an den Schmerz gewöhnt. Meine neue Technik für das Versorgen der Blasen ist, sie über Nacht mit der Fadentechnik aufzustechen und dann ein Blasenpflaster drüber zu kleben. Damit fahre ich ganz gut.

Dieses Bild zeigt die Brücke Ponte de Rande
Brücke Ponte de Rande
Dieses Bild zeigt eine behindertengerechte oder auch pilgerfreundliche Toilette
Pilgergerechte Toilette mit Aufstehhilfe

Pilgergerechte Toilette mit Aufstehhilfe

In Redondela angekommen gönne ich mir erst einmal eine Pause in einer Bar. Das sitzen tut so gut. Wie bereits erwähnt sind besonders die letzten Kilometer des Tages immer hart. Ich achte nun darauf nur noch Etappen mit ca. 20 Kilometer zu laufen um mich etwas zu schonen. In der Bar komme ich mit Enrique, einem Pilger aus Spanien, ins Gespräch. Wir haben eine nette Unterhaltung und sehen uns die nächsten Tage immer wieder auf dem Camino. Als ich in der Bar auf die Toilette gehe, muss ich dann lachen. Eigentlich handelt es sich einfach um eine Behindertengerecht Toilette, aber für mich sieht es eher aus wie einer Pilgergerechte Toilette. So kommt man wieder hoch, wenn einen der Jakobsweg zu viel abverlangt hat.

Unterkunft: Albergue Avoa Regina
Kosten: 15,- Euro
Reservierung über Booking.com

Fazit zur 9. Etappe auf dem Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen:

Santiago de Compostela rückt immer näher. Ich habe bereits fast ein drittel des Weges geschafft und weniger als 100km zu gehen. Was für eine Leistung. Neben dem Spanier Enrique habe ich heute noch weitere nette Pilger kennengelernt. Melina aus Hamburg, mit der ich einen Teil des heutigen Weges gelaufen bin und Peter, einem ganz besonderen Pilger. Ich kann mich leider nicht mehr erinnern, wie alt Peter war, aber ich glaube über 70 oder so. Ich hatte ihn vorher schon immer einmal gesehen und er bewegte sich immer nur hinkend vorwärts. Aber tatsächlich erreichte er jeden Abend das gleiche Ziel wie ich. Ihm gehört ganz viel Respekt für seine Leistung. Ich habe mich dann auch immer wieder mit ihm unterhalten und wir hatte tolle Gespräche.

10. Etappe auf dem Jakobsweg Camino Portugues de la Costa – Von Redondela bis Pontevedra

Über die Nacht gibt es nichts außergewöhnliches zu berichten. Es war eine typische Nacht in einer Herberge auf dem Camino. Wie immer habe ich mit Ohrenstöpsel* geschlafen, damit ich nicht so leicht vom frühen Packen der anderen Pilger aufwache. Meine Etappen sind ja nicht mehr so lange und ich kann mir ein bisschen Zeit lassen. Auf den Buff* über den Augen um nicht von diversen Taschenlampen und Lichteinflüssen geweckt zu werden konnte ich verzichten, da am Bett ein Vorhang angebracht war. Das ist immer super, so hat man ein bisschen mehr Privatsphäre.

Dieses Bild zeigt einen tollen Weg durch den Wald mit einem wunderschönen alten Baum
Schöner Waldweg auf der 10. Etappe des Camino Portugues de la Costa

Streckenkurzbeschreibung: Jakosbweg / Küstenweg von Redondela bis Pontevedra

  • Entfernung: ca. 20,4 km
  • Höhenmeter: hoch 370 m / runter 350 m
  • Schwierigkeit: Es sind an diesem Tag mehr Höhenmeter zu überwinden. Durch die vorangegangenen Tage, bin ich aber gut im Training, sodass es mir nichts mehr ausmachte.
  • Kennzeichnung des Weges: Der Camino Portugues ist auf dieser Etappe wieder sehr gut gekennzeichnet. Du hast hier die Möglichkeit kurz vor Pontevedra auf der Straße weiter zu gehen oder durch ein bewaldetes Stück an einem Fluss entlang. Ich kann dir gerade bei hohen Temperaturen diesen kleinen Umweg empfehlen.
  • Routenvorschlag auf Komoot: hier
Dieses Bild zeigt einen Frosch
Frösche auf dem Jakobsweg

Der Weg bis zur berühmten Brücke Ponte Sampiano

Der erste Teil der heutigen Etappe führte über viel Asphalt. Erst einmal hieß es Redondela zu verlassen und danach ging es an kleineren Dörfern vorbei. Danach folgte ein Stückchen durch die Natur. In der nächsten Stadt angekommen genehmigte ich mir ein Frühstück. Pilgern macht nämlich hungrig. Schon bald kam ich an einem besonderen Ort vorbei an dem es nur so von Fröschen wimmelte. Es machte unglaublich Spaß, diese zu beobachten. Danach passierte ich die Brücke Ponte Sampiano. Über diesen Abschnitt des Weges gibt es eigentlich nicht allzu viel zu berichten.

Dieses Bild ist an der Brücke Ponte Sampiano entstanden
Brücke Ponte Sampiano

Schöner Waldweg mit außergewöhnlichem Pausenplatz

Meine Füße schmerzten wieder und ich wollte voran kommen. Also stöpselte ich meinen MP3-Player ein, hörte Hardtechno um mich anzutreiben und kam dann ziemlich schnell voran. Ich befand mich nun auf einem herrlichen Waldweg und angetrieben durch die Musik überholte ich eine Menge Pilger. Es machte Spaß in an Strecke zu gewinnen und ich genoss es mich vom schnellen Beat antreiben zu lassen. Dann kam der perfekte Ort für eine kleine Pause. Liebevoll wurden hier mit Strohballen Sitzgelegenheiten für ausgelaugte Pilger errichtet. Nachdem ich den letzten Abschnitt ziemlich gespurtet bin, tat die Pause richtig gut. Hier erfuhr ich auch, dass es kurz vor Pontevedra eine Abzweigung gibt, die geschützt durch einen Wald entlang an einem Fluss läuft. Da es an diesem Tag sehr heiß war, beschloss ich diesen Weg zu nehmen. Die andere Wegvariante führt in der prallen Sonne bei über 30° an der Straße entlang.

Dieses Bild zeigt einen schönen Pausenplatz im Wald
Toller Platz für eine Pause vom Pilgern
Dieses Bild zeigt dreckige Wanderstiefel
So sah der Matsch Schuh nach dem Missgeschick aus

Malerischer und schattiger Bachlauf kurz vor Pontevedra

Kurz vor der Abzweigung besuchte ich noch eine schöne kleine Kapelle. Dann kam der ersehnte Schatten am Bachlauf entlang. Dieser Abschnitt ist so schön. Man musste aber auch etwas aufpassen, da es einige matschige Stellen gibt. Hier kam ich mit einem Pilger ins Gespräch und hatte eine sehr angenehme Unterhaltung. Als ich einmal kurz in die Büsche verschwand, ging er langsam weiter den Jakobsweg. Dabei checkte er seine Nachrichten auf dem Handy und war abgelenkt. So etwas sollte man besser nicht machen, denn schon passierte ihm ein Missgeschick. Er Übersah die große tiefe Pfütze und sein einer Wanderstiefel war komplett mit Matsch überzogen. Als ich wieder zurück kam, konnte ich nicht mehr vor Lachen. Da hatte ich ihn 2 Minuten alleine gelassen und er macht so eine Dummheit. Er kratzte mit Laub den Matsch von seinem Stiefel und wusch ihn ein bisschen im Bach. Den Rest des Weges lachten wir über sein Missgeschick.

Unterkunft: Albergue Nacama Hostel Pontevedra Peregrinos
Kosten: 20,- Euro
Reservierung über Booking.com

Dieses Bild ist in einer kleinen Kirche entstanden
Eine schöne Kapelle auf dem Jakobsweg

Fazit zur 10. Etappe auf dem Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen:

Nach den üblichen Pilgerarbeiten (Wäsche waschen, Duschen und ein bisschen Ausruhen) verbrachte ich den Abend mit Samantha aus Düsseldorf die den Camino mit dem Fahrrad in Gedenken an ihren Vater fährt. Wir saßen auf der Terrasse in einem netten Restaurant und ich gönnte mir ein saftiges Steak. Das perfekte Essen nach einem anstrengenden Tag auf dem Jakobsweg.

11. Etappe auf dem Jakobsweg Camino Portugues de la Costa – Von Pontevedra bis Tivo

Nach einer erholsamen Nacht startet ein neuer Tag auf dem Camino Portugues. Es sind nur noch wenige Etappen bis Santiago de Compostela.

Streckenkurzbeschreibung: Jakosbweg / Küstenweg von Pontevedra bis Tivo

  • Entfernung: ca. 20,8 km
  • Höhenmeter: hoch 240 m / runter 240 m
  • Schwierigkeit: An diesem Tag führt der Jakobsweg wieder über viel Asphalt, was anstrengend für die Füße ist. Ansonsten gibt es jedoch keine Schwierigkeiten.
  • Kennzeichnung des Weges: Der Camino Portugues ist gut gekennzeichnet.
  • Routenvorschlag auf Komoot: hier

Ich verlasse Pontevedra für die Brücke Ponte do Burgo

Schon bald verlasse ich Pontevedra über die Brücke Ponte do Burgo. Des Weiteren treffe ich wieder auf Peter, dem tapferen, älteren Pilger und ich gehe ein Stück mit ihm zusammen. Er ist früher Marathons gelaufen und erzählt mir von seinem Leben. Ein wirklich netter Mensch, dessen Gesellschaft ich wirklich genieße. Nach einer Weile trennen sich unsere Wege wieder und ich gehe alleine weiter. Bald habe ich schon den perfekten Ort für meine Matepause gefunden und genieße es nach meinem ersten Abschnitt der heutigen Etappe.

Dieses Bild zeigt die Aussicht von der Brücke Ponte do Burgo auf der 1.. Etappe vom Jakobsweg
Aussicht von der Brücke Ponte do Burgo
Peter und ich
Dieses Bild zeigt Jennifer Alka beim Mate trinken
Wohlverdiente Mate Pause

Nur noch 60 Kilometer – Santiago de Compostala rückt immer näher

Ich passiere den 60 Kilometer-Stein und bin Stolz schon so weit gekommen zu sein. Meine Blasen und Füße schmerzen immer noch, aber ich habe gelernt damit zu Leben und mich einfach weiter durchzukämpfen. Auf dem Weg sehe ich dann die fetteste Nacktschnecke die ich jemals gesehen habe. Sie ist länger und dicker als meine Finger und natürlich muss ich von ihr ein Foto machen.

Dieses Bild zeigt eine spanische Riesenschnecke
Fette Nacktschnecke

Erst ein schöner Abschnitt durch den Wald und später durch Weinreben

Der Camino Portugues ist heute sehr abwechslungsreich. Der weitere Weg führt durch einen schönen Wald. Ich liebe die Wälder in Galizien, da sie so naturbelassen und urwaldartig sind. Später führt mich der Weg durch Weinreben hindurch. Sie sind auch ganz toll anzusehen und trotz der schmerzenden Füße macht es Spaß.

Dieses Bild zeigt Jennifer Alka auf dem Jakobsweg
Ein wunderschöner Abschnitt auf dem Camino Portugues
Entspannen in der Hängematte

Die heutige Etappe ist zu Ende und ich habe die perfekte Unterkunft zum Entspannen

Da ich nur noch so um die 20km pro Tag laufen wollte, habe ich mich für eine Unterkunft in einem kleinen Ort entschieden und die war wirklich perfekt. Sie hatte einen malerischen Garten mit Hängematte zum entspannen, einen Pool und es gab auch ein leckeres Pilgermahl für den kleinen Geldbeutel. Nach der Ankunft, dem Duschen und der Handwäsche habe ich mir meinen Bikini angezogen und bei einem Weißwein im Garten relaxt. So kann man einen Tag auf dem Camino wirklich gut ausklingen lassen. Die Unterkunft teilte ich mir heute nur mit einer weiteren Pilgerin und so war mir ein guter Schlaf gewiss.

Dieses Bild zeigt Jennifer Alka im Pool nach einem Tag auf dem Camino Portugues
Entspannen im Pool nach einem weiteren Pilgertag

Unterkunft: Albergue Vintecatro
Kosten: 19,- Euro
Reservierung über Booking.com – nachdem ich in der einen Nacht fast keine Schlafmöglichkeit gefunden habe, habe ich immer während de Tages bereits meine Herberge vorgebucht

Dieses Bild zeigt dicke Blasen auf dem Jakobsweg
Dicke Blasen an den Füßen

Fazit zur 11. Etappe auf dem Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen:

Das Abendessen nahm ich natürlich im Garten ein und die andere Pilgerin gesellte sich dazu. Ebenfalls kam noch Melina mit einem Pilgerfreund vorbei und wir verbrachten eine schöne Zeit. Es ist wirklich toll, wie schnell und einfach man auf dem Camino Kontakte knüpfen kann und das man sich unerwartet immer wieder zufällig über den Weg läuft. Schade, dass das im echten Leben nicht auch so einfach funktioniert.

Heute Abend waren meine Blasen wieder sehr dick mit Flüssigkeit gefüllt und ich habe sie wieder mit der Fadentechnik aufgestochen und am nächsten Morgen mit Blasenpflaster* versorgt. So war ich gewappnet für meinen vorletzten Tag auf dem portugiesischen Jaboksweg.

12. Etappe auf dem Jakobsweg Camino Portugues de la Costa – Von Tivo bis Padron

Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Nun bin ich schon am vorletzten Tag auf dem Camino Portugues. So viele Tage und auch Kilometer liegen schon hinter mir und das Ziel ist zum Greifen nahe. Den heutigen Tag, beschließe ich das Pilgerleben noch einmal richtig zu genießen. Heute pilgere ich anders – es ist ein reines Genusspilgern und macht richtig Spaß.

Dieses Bild zeigt Jennifer Alka auf dem Jakobsweg
Start an der Unterkunft
Dieses Bild zeigt Jennifer Alka mit einer Pilgerstatue
Selfie mit einer Pilgerstatue

Streckenkurzbeschreibung: Jakosbweg / Küstenweg von Tivo bis Padron

  • Entfernung: ca. 21,5 km
  • Höhenmeter: hoch 260 m / runter 280 m
  • Schwierigkeit: Der Weg ist sehr abwechslungsreich und führt öfters auch durch die Natur. Die weichen Naturböden sind eine Entspannung für die geschundenen Füße
  • Kennzeichnung des Weges: Der Camino Portugues ist sehr gut gekennzeichnet.
  • Routenvorschlag auf Komoot: hier

Caldas de Reis und schöne Natur

Meinen heutigen Jakobsweg starte ich wieder alleine. Von Tivo ist es nicht weit bis Caldas de Reis und das ist meine erste Zwischenstation der heutigen Etappe. Caldas de Reis ist eine schöne historische Stadt, die einiges zu bieten hat. So treffe ich auf einen geschnitzten Holzpilger, mit dem ich gleich ein Selfie mache. Ich bestaune die alten Gebäude und ein weiteres Highlight ist auch die Brücke Ponte Caldas de Reis. Nach der historischen Stadt führt der Camino weiter über einen malerischen Waldweg und ich stelle fest, dass es nun weniger als 40 Kilometer bis Santiago sind.

Dieses Bild zeigt den Jakobsweg Camino Portugues
Traumhafte Natur
Dieses Bild zeigt die Stadt Caldas de Reis auf dem portugiesischen Jakobsweg
Caldas de Reis

Genusspilgern auf dem Jakobsweg

Nach dem schönen Abschnitt durch den Wald gönne ich mir eine Frühstückspause im nächsten Cafe. Ich esse einen leckeren Tortilla und trinke einen Cafe con Leche und bei diesem Pausenstop läuft mir der Spanier Enrique wieder in die Arme. Wir genießen unser Frühstück und machen uns dann weiter auf den Weg. Am heutigen Tag steht der Genuss im Vordergrund. Wir gehen gemütlich, unterhalten uns und genießen den vorletzten Tag auf dem Camino. Der Weg führt durch herrliche Wälder und Landschaften. Galizien zeigt sich auf diesem Abschnitt von seiner schönsten Seite. Als wir ein Restaurant entdecken, beschließen wir auch hier wieder einen Stopp einzulegen. Es gibt die spanische köstliche Gazpacho und Pimientos de Padron. Gut gestärkt und mit bester Laune ziehen wir danach wieder weiter. Als wir am Anfang von Padron sind, stellen wir fest, dass wir schon wieder hungrig sind. Vom Pilgern bekommt man durch den hohen Kalorienverbrauch nämlich einen Bärenhunger. Außerdem ist es uns sehr bewusst, dass in Spanien erst sehr spät zu Abend gegessen wird und wir es so lange dann nicht mehr aushalten würden. Also kehren wir nochmal zum Mittagessen ein. Für mich gab es frittierte Kalamarie mit Pommes. In Padron trennten sich dann unsere Wege wieder, da Enrique mit seinem Freund in einer anderen Unterkunft war.

Gemütliches Frühstück unter Pilgern
Der Camino Portugues ist so schön – – Camino Portugues de la Costa
Enrique und ich nach einer weiteren Pause

Unterkunft: Apartamento Padron Centro P5 by UR
Kosten: 16,90 Euro im Schlafsaal
Reservierung über Booking.com

Dieses Bild zeigt eine Pilgerstatue
Pilgerfigur auf dem portugiesischen Jakobsweg

Fazit zur 12. Etappe auf dem Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen:

Heute war ein sehr schöner Tag auf dem portugiesischen Jakobsweg. Ich habe es heute ruhig und entspannt angehen lassen und das Camino Feeling in vollen Zügen genossen. Es war schön, heute einen großen Teil der Strecke in Begleitung mit Enrique zu gehen. Ich persönlich mag die Abwechlsung sehr, mal einen Teil alleine zu beschreiten und dann wieder die Gemeinschaft mit den anderen Pilgern. Es war toll die Köstlichkeiten der spanischen Küche nochmal in vollen Zügen zu genießen, die Rückreise nach Deutschland rückt ja auch immer näher…

Dieses Bild zeigt Jennifer Alka auf dem Jakobsweg
Ein weiterer Tag auf dem Camino ist geschafft… – Camino Portugues de la Costa

13. Etappe auf dem Jakobsweg Camino Portugues de la Costa – Von Padron bis Santiago de Compostela

Ursprünlich war ich nicht Sicher, ob ich das letzte Stück des Caminos in einer oder aufgeteilt in zwei Etappen laufen soll. Ich war jedoch mit den anderen Pilgern, die ich ja auf dem Weg verloren hatte in Kontakt und wusste, dass Diana, Maibrit, Andreil und Jürgen gestern in Santiago de Composstela angekommen sind und auch noch heute in der Stadt sein werden. Bei einer Ankunft einen Tag später könnte ich die Gruppe nicht mehr sehen. Auch wenn ich nicht sicher war, ob meine Füße die Etappe mit fast 26 Kilometern schaffen würden, wollte ich nun also die Zähne zusammenbeissen um meine Pilgerfreunde noch einmal wiedersehen zu können. Ich beschloss früh zu starten um baldmöglichs in Santiago de Compostela anzukommen

Streckenkurzbeschreibung: Jakosbweg / Küstenweg von Padron bis Santiago de Compostela

  • Entfernung: ca. 25,8 km
  • Höhenmeter: hoch 490 m / runter 240 m
  • Schwierigkeit: In der letzten Etappe des Camino Portugues hast du mehr Höhenmeter zu überwinden. Für mich stellten diese allerdings kein Problem dar, da ich von den letzten Tagen bereits gut durchtrainiert war und mir das Laufen nicht mehr viel ausmachte. Auch meine Füße fühlten sich endlich besser an.
  • Kennzeichnung des Weges: Der Weg zur Kathedrale in Santiago de Compostela ist gut ausgeschildert.
  • Routenvorschlag auf Komoot: hier
Dieses Bild zeigt eine Pilgerstatue auf dem portugiesischen Jakobsweg
Die letzte Etappe auf dem Camino Portugues de la Costa steht an

Inmitten einer singenden Gruppe Jugendlicher

Schon beim Verlassen der Herberge schlug mir ein lauter Gesang entgegen. Ich fragte mich was denn da los sei, konnte es aber nicht wirklich zuordnen. Ich startete meine letzte Etappe auf dem Camino und das Singen wurde immer lauter. Schließlich sah, ich wo das herkam. Eine rießige Gruppe Jugendlicher (bestimmt 50 – 60 Leute) zog singend des Weges entlang. Mir war diese Menschenmasse ehrlich gesagt zu viel und da sie nicht allzu schnell unterwegs waren, beschloss ich schnellen Schrittes an ihnen vorbei zu ziehen. Das war aber teilweise gar nicht so einfach an so einer Meute vorbezukommen und ich war froh, als ich sie endlich hinter mir gelassen hatte. Durch mein hohes Tempo hatte ich glücklicherweise einiges an Strecke gewonnen und mein letztes Etappenziel – Santiago de Compostela – rückte immer näher.

Dieses Bild zeigt Jennifer Alka auf der letzten Etappe vom Jakobsweg
Auf der letzten Etappe des Camino Portugues de la Costa habeich viele unterschiedliche Emotionen

Viele Emotionen begleiten die letzte meiner Etappen auf dem portugiesischen Jakobsweg

Meine letzte Etappe war sehr abwechslungsreich und doch konnte ich die unterschiedlichen Landschaften gar nicht so genießen. Denn in meinem Kopf waren einfach zu viele Gedanken. Ich war an diesem Tag sehr emotional und fieberte schon dem Eintreffen in Santiago de Compostela entgegen. Wie würde es wohl sein, die Kathedrale zu erblicken? Werde ich vor Freude heulen? Wie würde das Wiedersehen mit meinen Pilgerfreunden sein? Wie würde sich der Erfolg anfühlen, nach 280km endlich anzukommen? Wow, ich bin tatsächlich die komplette Strecke von Porto bis Santiago de Compostela zu Fuß gelaufen – unglaublich… Und das alles trotz der Blasen, Schmerzen und auch meinen Depressionen unter denen ich schon so lange leide… Was für eine Leistung. Wenn ich an die Ankunft in Santiago de Compostela dachte, traten mir immer wieder Freudentränen in die Augen…

Dieses Bild zeigt einen Friedhof auf dem portugiesischen Jakobsweg
Die letzte Etappe nach Santiago de Compostela – Camino Portugues de la Costa
Dieses Bild zeigt Weinreben auf dem portugiesischen Jakobsweg
Weg durch Weinreben

Abwechslungsreiche Etappe auf den letzten Kilometern des Caminos

Ich kam an der wundervollen historischen Kirche Igrexa da Escravitude vorbei, die sogar geöffnet war. Des Weiteren an die tollen Horreros (den typischen Getreidespeichern), durchschritt malerische Weinreben und Wälder. Die Landschaft Galiziens zeigte sich wieder einmal von seiner schönsten Seite.

Dieses Bild zeigt Jennifer Alka auf der letzten Etappe des portugiesischen Jakobswegs
Bald ist Santiago de Compostela erreicht… Es sind nur noch wenige Kilometer

Nur noch 5 Kilometer bis Santiago de Compostela

Wie geplant habe ich heute zügig durchgezogen. Nach meiner Frühstückspause war ich zwar wieder mit den immer noch singenden Jugendlichen Spaniern konfrontiert, aber auch diesmal zog ich schnellen Schrittes an ihnen vorbei. Mir war das einfach zu viel Tumult und ich wollte endlich ankommen. Ca. 5 Kilometer vor dem Ziel gibt es eine Bar und in der habe ich mir nochmal eine kleine Pause gegönnt. Wie immer stoß ich auf ein paar bekannte Gesichter und hatte nette Gespräche. Nun habe ich es fast geschafft und bald zog ich wieder weiter. Ich weiß ehrlich gesagt nicht warum, aber irgendwie zog sich das letzte Stück dann endlich. Die Kilometer wollten irgendwie nicht weniger werden und ich war mir nicht immer sicher, ob ich immer den kürzesten Weg gewählt habe. Hier gab es nämlich viele Weggabelungen, die allesamt zur Kathedrale aber auf anderen Wegen führen. Als ich dann den Stadtkern von Santiago de Compostela erreicht hatte, wurde meine Aufregung immer größer und ich konnte meinen Emotionen kaum noch in Zaun halten. Immer wieder schossen mir Tränen in die Augen. Mir wurde bewusst, dass ich es gleich geschafft habe…

Freudiges Wiedersehen an der Kathedrale von Santiago de Compostela

Dieses Bild zeigt Jennifer Alka die erfolgreich den Jakobsweg Camino Portugues de la Costa gemeistert hat. Nach 280 km ist sie an der Kathedrale von Santiago de Compostela angekommen
Angekommen an der Kathedrale von Santiago de Compostela

Auf meinen letzten Kilometern hatte ich auch mit Maibrit und Andreil Kontakt aufgenommen und sie wollten auf mich an der Kathedrale warten und mich dort empfangen. Schnellen Schrittens zog ich durch die von Menschen überlaufenen Gassen der Altstadt die zur Kathedrale führen und schon war ich da. Ich erblickte erführchtig die Kathedrale und sah mich auf dem Platz Praza do Obradoiro um. Unzählige Pilger standen auf dem Platz… Bevor ich mich meiner tatsächlichen Ankunft richtig bewusst werden konnte kam auch schon Maibrit auf mich zugestürmt und schloss mich fest in ihre Arme. Auch Andreil begrüßte mich freudig und wir waren alle so glücklich es geschafft zu haben. Die beiden sind einen Tag vor mir angekommen und das obwohl sie noch die etwas längere Route des Camino Espiritual gewählt hatten. Sie haben eine unglaubliche Strecke in kürzerer Zeit zurück gelegt und ihnen gehört wirklich Respekt für ihre Leistung. Doch auch ich war so stolz auf mich. Ich habe den Camino Portugues de la Costa bezwungen und das ohne irgendwelche Hilfsmittel wie Bus oder Taxi. Ich war und bin heute noch so unglaublich stolz auf mich für meine Leistung. Wir verbrachten noch eine sehr lange Zeit gemeinsam am Praza do Obradoiro und beobachten die ankommenden Pilger. Das ist so unglaublich ergreifen, weil man in deren Gesichtern unzählig viele Emotionen lesen kann.

Letztenlich verabschiedeten wir uns dann irgendwann und verabredeten uns für die abendliche Messe. Ich holte mir noch meine wohlverdiente Pilgerurkunde ab und später ging zu meiner Unterkunft, checkte ein, genehmigte mir eine Dusche und ruhte mich nach diesem ereignisreichen Tag ein bisschen aus.

Unterkunft: Albergue Porta Real NO BIKE STORAGE
Kosten: 20,- Euro
Reservierung über Booking.com

Die Pilgermesse in der Kathedrale von Santiago de Compostela

Auch wenn ich aus der Kirche ausgetreten und nicht wirklich gläubig bin, wollte ich mir den Besuch der Pilgermesse nicht entgehen lassen. Dieses Erlebnis gehört zum Jakobsweg einfach dazu. Natürlich hoffte ich, dass bei der heutige Messe auch der Botafumeiro – der Weihrauchkessel – geschwungen wird. Ich habe schon zahlreiche Videos davon gesehen und es ist einfach nur beeindruckend.

Ich traf mich rechtzeitig mit den anderen vor der Kathedrale, wir gingen rein und erhaschten sogar noch Sitzplätze. Natürlich war die Messe fast komplett auf Spanisch, aber das war nicht schlimm. Auch wenn ich ein bisschen Spanisch spreche, konnte ich nicht alles verstehen. Grundsätzlich, ist es aber auch nicht wichtig alles zu verstehen, weil es auch so einfach schön ist die ganze Atmosphäre in sich aufzusaugen. Des Weiteren hatten wir wahnsinnig Glück und bei der heutigen Pilgermesse wurde tatsächlich der Botafumeiro geschwungen. Was für ein Schauspiel!

Ich habe von diesem Schauspiel übrigend auch ein Video gemacht, dass ich noch in meinem YouTube Kanal hochladen werden. Wie auch viele weitere Kurzvideos von meinem Camino. Allerdings musst du dich hier noch ein bisschen gedulden, da ich nun wegen meiner Depressionen für 6 Wochen in eine Klinik gehe und mich dort nur meiner Gesundheit widmen will und auch kein Wifi habe… Damit du die Videos vom Camino nicht verpasst, empfehle ich dir meinen Kanal zu abonnieren.

Dieses Bild zeigt gefüllte Jakobsmuscheln
Gefüllte Jakobsmuscheln – die waren sooo lecker

Festtagsschmaus zur Feier der Ankunft in Santiago de Compostela

Maibrit, Diana, Jürgen, Andreil, 2 weitere Pilgerinnen und ich haben uns zur Feier des Tages ein wahres Festmahl gegönnt. Wir sind in eine tolle Tapasbar gegangen, die uns von Diana empfohlen wurde und haben verschiedene Köstlichkeiten aus Meeresfrüchten bestellt. Es gab verschiedene Arten von Muscheln, Garnelen und Kalamaries bestellt. Mein Favorit waren die gefüllten Jakobsmuscheln, die waren sowas von lecker. Wir hatten einen fröhliche Abend in ausgelassener Stimmung…

Das Essen war so gut, dass ich am nächsten Tag wieder dorthin bin…

Restaurant: Tapas Petiscos do Cardeal

Wir feiern die Ankunft in Santiago de Compostela bei einem tollen Essen
Schweineohren

Feierlaune

Nach dem leckeren Abendessen sind wir nochmal zur Kathedrale gegangen und haben davor ein lustiges Tanzvideo erstellt. Wir waren in bester Laune und Feierstimmung. Die Gruppe ist wieder zum Großteil vereint und wir haben alle den Jakobsweg geschafft. Danach habe ich mit Andreil noch Schweineohren – eine lokale Spezialität und einen einheimischen Schnapps getrunken, der sehr gut war. Dieser Tag musste einfach gefeiert werden.

Fazit zur 13. und letzten Etappe auf dem Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen:

Glücklicherweise haben an diesem Tag meine Fuße gut mitgespielt und nicht allzu sehr geschmerzt, aus diesem Grund konnte ich die letzte Etappe zügig bestreiten. Den ganzen Weg war mein Kopf sehr voll mit unzähligen Gedanken. Zum einen die Freude anzukommen und es geschafft zu haben und zum anderen eine gewisse Traurigkeit das der Jakobsweg dann vorbei sein würde…. All dieses Gedankenchaos ist schwer zu beschreiben und man muss es wohl selbst erlebt haben. Wenn du mit dem Gedanken spielst, den Jakobsweg zu gehen, kann ich es nur empfehlen. Es wird eine Erfahrung sein, die du nie vergessen wirst.

Besonders schön war es auch, mit vielen meiner Pilgerfreunde zusammen die Ankunft in Santiago de Compostela gefeiert zu haben. Wir hatten einen unvergesslichen Abend und es war schön sie noch einmal wieder zu sehen.

Es war ein Tag mit unzähligen Eindrücken und er wird mir bestimmt für immer in guter Erinnerung bleiben…

Wie ging es nach dem Camino Portugues de la Costa weiter?

Dieses Bild zeigt Jennifer Alka in Santiago de Compostela
Ich sitze vor der Kathedrale in Santiago de Compostela und beobachte die ankommenden Pilger

Ich habe noch ein wunderschönen Tag in Santiago de Compostela verbacht. Neben Souveniershopping, habe ich die meiste Zeit am Praza do Obradoiro gesessen und ehrführtig auf die Kathedrale geblickt. Ich konnte es immer noch nicht richtig fassen, dass ich den Portugiesischen Jakobsweg tatsächlich geschafft habe und in Santiago de Compostela angekommen bin. Es hat mir unglaublich viel Freude bereitet, die anderen Pilger bei ihrer Ankunft zu beobachten. All die Emotionen in ihren Gesichtern und ich konnte es so gut nachvollziehen.

An diesem Tag kamen auch Heike und Heidi ein und ich habe sie an der Kathedrale empfangen. Wir haben uns zum Abendessen in dem gleichen Restaurant verabredet und hatten einen wundervollen Abend.

Ich hatte auch überlegt, ob ich nochmal nach Muxia und Finisterre fahren sollte, aber das hebe ich mir für meinen nächsten Camino auf. Der Jakobsweg war schon anstrengend gewesen und ich fühlte, dass ich es einfach ruhig ausklingen lassen möchte.

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Dieses Bild zeigt Jennifer Alka am Strand von Porto
Nach dem Jakobsweg habe ich mir die Entspannung am Strand von Porto verdient

Rückfahrt nach Porto

Am darauf folgenden Tag bin ich dann mit dem Bus nach Porto zurück gefahren. Ich liebe diese Stadt einfach und wollte es dort nochmal etwas ruhiger ausklingen lassen. Nach meiner Ankunft habe ich den restlichen Tag noch mit Diana verbracht, die bereits einen Tag vorher nach Porto gefahren ist. Den anderen Tag habe ich mit Second-Hand Shopping und am Stand von Porto verbracht. Wenn du ebenfalls auf Second Hand Kleidung stehst, ist Porto eine tolle Stadt dafür. Ich habe hier einige außergewöhnliche Kleidungstücke gefunden. Am Tag danach ging übrigens wieder mein Rückflug von Porto nach Nürnberg. Die Flugverbindgungen von Santiage sind nämlich teilweise nicht so gut und somit war dies die beste Lösung…

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Fazit zu meinem Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen:

Der Jakobsweg zählt neben meiner Backpacking Tour durch Südamerika zu meinen eindrucksreichsten Erfahrungen. Oftmals konnte ich meine Etappen Ziele nur durch Willenskraft erreichen und ich stellte fest, dass diese stärker ist wie die Schmerzen. Ich werde nochmal einen ausführlichen Blogbeitrag über meine Erkenntnisse vom Jakobsweg verfassten, da es hier wohl etwas mehr zu schreiben gibt.

Die Willenskraft ist stärker als der Schmerz

Durchgehend musste ich gegen die durch meine Blasen verursachten Schmerzen ankämpfen, doch je weiter der Küstenweg voranschritt, desto mehr rückte der Schmerz in den Hintergrund und andere Dinge wurden wichtig.

Tolle Begegnungen auf dem Jakobsweg

Ich genoß die einfache und freundliche Kontaktaufnahme mit den anderen Pilgern und ich habe wirklich tolle Menschen kennen gelernt. Jeder von ihnen hat einen anderen Hintergrund den Jakobsweg zu gehen. Mit diesem Blogbeitrag möchte ich mich auch bei all den tollen Menschen bedanken, die ich hier kennen lernen durfte. Ich hatte eine wunderbare Zeit und hoffe, dass wir uns irgendwann einmal wiedersehen.

Jeder geht seinen eigenen Camino

Ich habe auch festgestellt, dass jeder seinen eigenen Camino geht. Jeder hat sein eigenes Tempo und seine eigenen Regeln. Während für mich zum Beispiel eine Bus- oder Taxifahrt in einer Notsituation nicht in Frage kam, war es für andere kein Problem. Ich kann ihre Gründe auch verstehen, denn was soll man tun, wenn der Körper einfach nicht mehr mitspielt und man die letzten Kilometer anders überwindet. Deswegen hat man den Jakobsweg trotzdem geschafft.

So war es zwar schade, dass aufgrund der belgenten Unterkunft sich die Wege weitgehend getrennt hatten, aber so ist nunmal das Leben. Umso mehr habe ich mich gefreut, einige in Santiago de Compostela wieder zu sehen…

Manchmal muss auch die Vernunft siegen und man sich eingestehen, dass es einfach nicht mehr weiter geht

Leid tut es mir für Birgit, die leider irgendwann aufgrund der Schmerzen aufgeben musste. Sie hatte beim Grenzübergang in Spanien eine andere Route gewählt und irgendwann hat sie dann geschrieben, dass sie körperlich so starke Probleme hat, dass sie leider diesmal abbrechen muss. Diese Entscheidung zu treffen stelle ich mir sehr schwer vor… Dennoch hat sie ein gutes Stück des Küstenwegs geschafft und kann stolz auf sich sein. Ich hoffe, sie wagt noch einen weiteren Versuch und kommt dann auch wirklich an…

Das war bestimmt nicht mein letzter Camino

Mir hat das Pilgerleben so gut gefallen, dass es bestimmt nicht mein letzter Jakobsweg ist. Ich träume ja davon, die komplette Strecke von meinem Heimatort aus zu laufen. Das sind ca. 3000km. Ob ich dies jedoch eines Tages umsetzen werde, weiß ich noch nicht. Gerade in Deutschland ist die Situation mit den Herbergen sehr schlecht und die Übernachtungen zu teuer… Ich wäre wohl so zwischen 4-5 Monate unterwegs und das ganze würde meinen finanziellen Rahmen etwas sprengen… Von daher wird es wohl eher einmal der Camino del Norte werden…

Es werden noch einige Blogbeiträge über den Jakobsweg folgen

In diesem Reisebericht ging es nun hauptsächlich um meine Erfahrungen und die einzelnen Etappen auf dem Jakobsweg. Ich werde aber noch viele weitere Beiträge über die Gründe, die Kosten, die Packliste, Planung und auch Erkenntnisse verfassen. Allerdings wird es noch ein bisschen dauern, bis diese veröffentlich werden, da ich erstmal für 4-6 in eine Klinik gehe um meine Drepression besser in den Griff zu bekommen. Danach wird es mehr Content über den Jakobsweg geben. Wenn du diese Beiträge nicht verpassen, kannst du gerne meinen Newsletter abonnieren.

Des Weiteren wird es noch einige Kurzvideos zum Camino auf meinem YouTube Kanal geben. Diese werden ebenfalls nach meinem Klinikaufenthalt veröffentlicht.

In meinem Spreadshirt-Shop findest du übrigens tolle Artikel zum Jakobsweg.

Nun hast du eine gute Übersicht wie meine Etappen vom Camino Portugues de la Costa, auch Küstenweg genannt, verlaufen ist. Wenn du noch Fragen hast oder auch eigene Erfahrungen teilen möchtest, hinterlasse mir gerne einen Kommentar.

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8 Gedanken zu „Erfahrungsbericht zum Jakobsweg: Camino Portugues de la Costa – Der Küstenweg in 13 Etappen“

  1. Liebe Jenny,
    Dein Reiseblog ist dir gut gelungen, Respekt! Ehrlich geschrieben, keine Verfälschung und den Umgang mit deiner Depression ist offen. Es ist eine Krankheit, die behandelbar sein kann, wenn du dich darauf einlässt.
    Freue mich auf ein Wiedersehen, werde gesund und stelle dich dem Leben wie du es auf dem Jakobsweg getan hast.
    Mit der Spende gönne dir was Schönes!
    Es grüßt dich herzlichst Heidi

    Antworten
    • Liebe Heide,
      herzlichen Dank für deinen Kommentar und die großzügige Spende für meinen Blog. Deine Spende hilft mir sehr, die laufenden Kosten für den Reiseblog zu decken, da ich bisher noch kaum Einnahmen erziele.

      Es freut mich sehr, dass dir meine Reisebericht gefallen hat. Natürlich war es auch mein Ziel, meine Eindrücke auf den Jakobsweg unverfälscht darzustellen. Der Weg fordert einiges von einem, aber er gibt einem noch mehr zurück. Ich habe im Laufe der Zeit gelernt offen mit meiner Depression umzugehen. Es ist leichter darüber zu reden, als sich immer verstecken zu müssen…

      Bei meinem Klinikaufenthalt werde ich hoffentlich neue Wege lernen, mit der Depression besser zu leben und im besten Fall sie sogar hinter mir zu lassen. Wir werden es sehen und ich halte dich auf dem Laufenden.

      Wenn ich zurück aus der Klinik bin, komme ich dich auf jeden Fall mal besuchen und wir machen eine schöne gemeinsame Tour.

      Herzlichen Dank für Alles
      Jenny

      Antworten
  2. Hallo Jenny,
    Sehr schöner, ausführlicher und interessant geschriebener Blogbeitrag.

    Du kannst wirklich Stolz auf dich sein – ich bin es übrigens auch auf dich – das war manchmal wirklich ein harter Weg den du da gegangen bist!
    Ich bewundere dich, dass du trotz der Strapazen und Schmerzen das Genießen – ob beim Essen, Matetrinken oder dem Zusammensein mit deinen Pilgerbekanntschaften – nicht vergessen hast! Einfach toll!!!!

    Muss schon ein einmaliges Gefühl sein, wenn man in Santiago de Compostela ankommt.

    Freue mich schon auf deine nächsten Blogbeiträge.

    Wünsche dir für den Aufenthalt in der Klinik genau diese Stärke und Willenskraft die du auf dem Jakobsweg gezeigt hast.

    HDL

    Antworten
    • Hallo Rosi,

      es freut mich sehr, dass dir mein Beitrag gefällt.

      Ich bin auch wahnsinnig Stolz, es geschafft zu haben. Manchmal war es nicht einfach, die Strapazen und Schmerzen hinter mir zu lassen… Dazu spielte wahrscheinlich auch die Erschöpfung die bei einer Depression mit einhergeht mit ein. Dennoch gab es so viele Momente auf dem Jakobsweg, die mich einfach mitgerissen haben weil sie so toll waren…

      In Santiago de Compostela anzukommen ist ein unglaubliches Gefühl, das ich kaum in Worte fassen kann… Eine Mischung aus Freude und auch Erstaunen es tatsächlich geschafft zu haben, mischen sich mit der Traurigkeit, dass der Weg nun zu Ende ist…

      Danke, ich werde in der Klinik mein bestes geben und ich hoffe, dass ich danach wieder etwas regelmäßiger meine Reiseberichte veröffentlichen kann

      Hab dich auch ganz doll lieb

      Jenny

      Antworten
  3. Liebe Jennifer, ein sehr lebendiger und lesenswerter Camino-Bericht. Vielen Dank dafür! Ich bin selber schon den inländischen Português gegangen, im Herbst wird es vielleicht die Küstenvariante. Dein Blog macht jedenfalls richtig Lust darauf. Ich wünsche dir eine gute und heilende Zeit in der Klinik. Und weil positive Pläne ja der Seele stets gut tun, kann ich Dir versichern: Der Norte ist wirklich atemberaubend schön! Wenn du ihn gehen willst, wirst du es nicht bereuen.

    Und gegen Blasen empfehle ich Dir die doppellagigen Wrightsocks, Schuhe eine Nummer „zu groß“ und ein oder zwei längere Testwanderungen vor dem nächsten Camino.💪😊

    Ganz herzliche Grüße
    Christoph

    Antworten
    • Hallo Christoph,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Es freut mich sehr, dass dir mein Reisebericht über den Camino Portugues de la Costa gefallen hat. Falls du den Küstenweg im Herbst machst, wünsche ich dir dabei sehr viel Spaß. Ich bin davon überzeugt, dass der Norte traumhaft schön ist. Ein bisschen schrecken mich aber ehrlich gesagt die teils langen Etappen ab…
      Danke für deine Tipps zum Vermeiden der Blasen. Die doppellagigen Wrightsocks werde ich ausprobieren, auch werde ich meine Wanderstiefel verwenden, die wie du rätst eine Nummer zu groß sind und vorher ein paar Testwanderungen machen.
      Liebe Grüße und einen baldigen neuen Camino
      Jenny

      Antworten
      • Der Norte geht halt direkt knackig los – mit vielen An- und Abstiegen von manchmal 200 bis 300 Hm – vor allem zwischen Hendaye/Irun und Bilbao, aber auch noch weiter bis Santander. Da sammelt man an den Klippen der Steilküsten reichlich Höhenmeter. Dafür wird man mit unglaublichen Ausblicken entschädigt. Etwas körperliche Vorbereitung und Training kann jedenfalls nicht schaden 💪😅

        Antworten
        • Ja, das weiß ich, aber ich glaube schon, dass ich das schaffen kann. Als ich diverse Trekking-Touren in Patagonien gemacht habe, hatte ich teilweise auch reichlich Höhenmeter mit noch mehr Gepäck auf dem Rücken zu bewältigen. Mit ein bisschen Vorbereitung vorab ist das auf alle Fälle schaffbar…

          Antworten

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